Der Atmosphärenchemiker Jos Lelieveld, Manfred Hennecke, Materialwissenschaftler, und Martin Lohse, Pharmakologe und Vize-Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, (von links) stellen vor der Bundespressekonferenz die Stellungnahme „Saubere Luft“ vor. Foto: dpa

Die Experten der Leopoldina haben in einem wohltuenden Ton Klarheit in die Diskussion um saubere Luft und Fahrverbote gebracht, meint Werner Ludwig. Wer die Luftqualität weiter verbessern will, dürfe nicht nur an einzelnen Schrauben drehen.

Stuttgart - Auf den ersten Blick können sich die Diesel-Demonstranten in Stuttgart und anderen Städten bestätigt fühlen: die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina sieht in kleinräumigen Fahrverboten für ältere Dieselautos eine „gesundheitlich wenig sinnvolle Maßnahme“. Zudem wird in der von 20 Professoren aus zwölf Fachgebieten verfassten Stellungnahme der Organisation klar gesagt, dass Stickstoffdioxid (NO2) zwar nicht harmlos ist, aber im Vergleich zum Feinstaub deutlich geringere Gesundheitsrisiken birgt. Das ist brisant, weil die Diesel-Fahrverbote ausschließlich mit der Überschreitung des NO2-Grenzwertes begründet werden.