Quartierskoordinatorin Anabel Hirsch sorgt künftig im Ramtel und Eltingen für eine stärkere Bürgervernetzung.
Wäre es nicht schön, nicht nur seine Wohnungsnachbarn, sondern auch andere Menschen im Viertel näher zu kennen? Man könnte sich im Alltag austauschen, sich gegenseitig helfen, Zeit zusammen verbringen und gemeinsame Aktivitäten anstoßen. Durch eine stärkere Vernetzung kann eine gute und lebendige Nachbarschaft im Quartier entstehen, die der Vereinsamung entgegenwirkt und gegenseitige Unterstützung ermöglicht, egal in welchem Alter oder in welcher Lebenssituation. Das gilt nicht nur für die Bewohner, auch für Firmen, Schulen, Geschäfte, Kirchen und andere Institutionen ist es wertvoll, ihre Nachbarn zu kennen.
Um dieses Anliegen zu fördern, gibt es mittlerweile im Auftrag der Stadt Leonberg Quartierskoordinatorinnen für das Quartier Mitte, für Höfingen, für das Ramtel und Eltingen, die jeweils an eine soziale Einrichtung angebunden sind. Bürgerbeteiligung ist dabei ein zentrales Element. Eine der Leonberger Quartierskoordinatorinnen ist Anabel Hirsch, die seit November 2023 bei Atrio beschäftigt ist und die Quartiersarbeit im Ramtel und in Eltingen aufbaut. Atrio ist ein diakonischer Unternehmensverbund, der sich für Arbeit, Teilhabe, regionale Angebote und Inklusion von Menschen mit Behinderung einsetzt.
Eine gute Möglichkeit der Vernetzung sind Straßenfeste in den Quartieren, wie aktuell am Samstag im Leonberger Stadtteil Ramtel. Viele Jahre lang hat der ehemalige Bürgerverein Ramtelbrücke das Straßenfest rund um die Böblinger Straße organisiert. Nachdem sich die Ramtelbrücke 2022 aufgelöst hat, ging das Fest in die Hand der neuen Quartierskoordinatorin über. Zunächst hat sie das Straßenfest so übernommen, wie es in der Vergangenheit organisiert wurde, zusammen mit Atrio, der Seniorenresidenz, dem Ludwig-Wolker Kinderhaus, der Lebenshilfe, der Versöhnungskirche und der Immanuel Gemeinde. Für die Zukunft soll das Straßenfest weiterentwickelt werden und es sind zusätzliche Aktivitäten geplant, die alle der rund 20 000 Bürger im Ramtel ansprechen sollen. „Mein Ziel ist es, niederschwellige Begegnungsmöglichkeiten ohne Konsumzwang zu schaffen“, erklärt Anabel Hirsch ihr Anliegen. „Menschen mit und ohne Behinderung sollen sich ohne Vorurteile begegnen können, egal, wo sie herkommen oder wie alt sie sind.“
Damit das gelingt, werden die Bürger im Stadtteil an diesem Prozess beteiligt. Im Ramtel hat dazu bereits ein Auftakt-Netzwerktreffen mit Workshops stattgefunden, in das unter anderem die Marie-Curie-Schule, Vereine, das Seehaus und die anliegenden Geschäftsleute dieses sehr inhomogenen Stadtteils eingebunden wurden. Als erstes Ergebnis ist die Idee eines lebendigen Adventskalenders entstanden. Neben der Quartiersarbeit im Ramtel baut Anabel Hirsch auch die Quartiersarbeit in Eltingen auf. Hier ist sie in Kontakt mit den örtlichen Vereinen und Institutionen, um ein Vernetzungstreffen auf die Beine zu stellen.
Erste weitere Aktivitäten für das Ramtel und Eltingen sind bereits geplant, die künftig im monatlichen Rhythmus stattfinden. Am 8. Juli gibt es von 17 bis 20 Uhr im Café Treff 37 im Ramtel den „Tagesausklang von 5 bis 8“ und am 14. Juli von 10 bis 14 Uhr ebenfalls im Treff 37 den „Mitbring-Brunch von 10 bis 2“, am 15. Juli dann im Eltinger Café B21 den „Tagesausklang von 5 bis 8“. Hier können sich die Menschen ohne Konsumzwang kennenlernen.
Am 22. Oktober werden sich die Quartiere Mitte, Höfingen, das Ramtel und Eltingen im Rathaus vorstellen.