41-Jähriger steht wegen mehrfachen Einbruchs mit hoher Beute vor dem Stuttgarter Landgericht. Es geht unter anderem um einen Tresor einer Mc-Donalds-Filiale.
Es ist ein spektakulärer Fall gewesen: Im Januar 2021 entwendete eine fünfköpfige Bande einen Tresor aus der McDonalds-Filiale in der Ramtelstraße in Leonberg, indem die Männer eine Tür aufbrachen und den Tresor mit Brecheisen aus der Wand hebelten. Den rund 300 Kilogramm schweren Tresor transportierten sie mit einem Hubwagen ab, nachdem sie zuvor die Überwachungskameras mit schwarzer Farbe zugesprüht hatten. Als sie den Tresor in einer Autowerkstatt mit einem Trennschleifer öffnen wollten, wurden vier von ihnen von der Polizei auf frischer Tat ertappt und vom Landgericht Stuttgart im Herbst 2021 zu Haftstrafen zwischen dreieinhalb und fast fünf Jahren verurteilt.
Einem der Männer war damals die Flucht gelungen, nach Ansicht der Staatsanwaltschaft sitzt er nunmehr auf der Anklagebank des Stuttgarter Landgerichts. Sie hat den 41-Jährigen wegen mehrfachen schweren Bandendiebstahls, Diebstahls, Sachbeschädigung, Urkundenfälschung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt. Nach ihrer Ansicht geht nicht nur der Tresordiebstahl bei McDonalds, der 16 300 Euro in Geld und Wertmarken enthielt und 14 200 Euro Sachschaden verursachte, auf das Konto des Angeklagten sondern noch zwei weitere Einbrüche.
Zum einen soll er im Mai 2022 mit vier anderen Mittätern in ein Casino in Weissach eingebrochen sein und dort acht Spielautomaten aufgehebelt haben. Eingedrungen waren die Täter, indem sie die Rollläden mehrerer Fenster aufstemmten. Die Beute des Quintetts habe rund 57 000 Euro betragen. Nach der Tat haben die Täter laut Anklage noch Getränke über den Boden und die Automaten geschüttet und eine Kamera abgeschlagen, wodurch ein Sachschaden von 50 000 Euro entstand.
Einbruch ins Casino
Im Juli soll der 41-Jährige mit drei weiteren Mittätern in ein Casino in Aglasterhausen im Neckar-Odenwald-Kreis eingedrungen sein und dort aus sieben Spiel- und einem Wechselautomaten 50000 Euro erbeutet haben. Hier betrug der Sachschaden laut Anklage 58 500 Euro.
Ins Netz der Polizei ging der 41-Jährige im Dezember 2022 durch Zufall: Er geriet auf einem Parkplatz in Rutesheim in eine Personen- und Fahrzeugkontrolle, bei der er den Beamten einen gefälschten kroatischen Ausweis vorzeigte. Als die Polizisten Merkmale einer Fälschung feststellen, soll der Mann in Richtung eines Feldes geflohen sein und von den Beamten erst ergriffen worden, als er versuchte, eine drei Meter hohe Wand hochzuklettern.
Am ersten Prozesstag wollte sich der Angeklagte weder zu seiner Person noch zu den Tatvorwürfen äußern. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Das Urteil soll am 22. August verkündet werden.