Neukonzipiertes Angebot: Auf dem Leonberger Marktplatz dampfen die Glühweinkessel diesmal wieder wesentlich öfter.
Man mag es sich angesichts der sommerlichen Temperaturen nur schwer vorstellen: Aber der Beginn der Adventszeit ist gerade einmal gut vier Monate entfernt. Höchste Zeit also, dass sich die Organsitatoren von Weihnachtsmärkten Gedanken machen, was ab dem letzten Novemberwochenende in den Innenstädten geboten wird. In Leonberg gab es hierzu zuletzt eine wechselvolle Geschichte. Denn der traditionelle Nikolausmarkt, der in Vor-Corona-Zeiten stets rund um den ersten Advent im großen Stil stattgefunden hatte, war der Pandemie zum Opfer gefallen. Zwei mal musste er ganz ausfallen.
Die Gäste waren sehr zufrieden
Mit einem neuen Konzept gingen dann die Citymanagerin Nadja Reichert und Stefanie Schneider vom Marktamt im Jahr 2022 an den Start. An allen Wochenenden vor Weihnachten gab es ein Adventsdörfle: keine professionellen Händler und weniger Stände. Die Hütten waren ausdrücklich für heimische Vereine und Einrichtungen wie Schulen reserviert, hatten also einen rein ideellen Charakter. Der Vorteil im Gegensatz zum klassischen Nikolausmarkt: Das Dörfle hatte an allen vier Wochenenden auf.
Dieses Konzept kam sehr gut an. Die Hütten waren restlos ausgebucht. Und die Leute genossen die Möglichkeit, sich bei Glühwein und Leckereien zu einem Plausch vor der stimmungsvollen Altstadt-Kulisse mit ihrem großen Christbaum zu treffen. Die Dezember 2022 und 2023 waren von der Publikumsresonanz ein großer Erfolg.
Voriges Jahr gab es wieder etwas Neues: Die vier Wochenenden wurden gestrichen, vor allem wegen „fehlender Manpower“ bei der Stadtverwaltung, wie OB Martin Georg Cohn in einer Ratssitzung anmerkte. Nicht zuletzt das Mehrweg-System bei den Glühweintassen sei sehr aufwendig gewesen. Stattdessen war wieder ausschließlich das erste Adventswochenende anvisiert. Dieses Format sollte beide Welten, die des alten Nikolausmarktes und jene des Adventsdörfles verbinden. Die Federführung dieses neuen Projektes hatte das Kulturamt übernommen.
Der Zuspruch am vergangenen ersten Adventswochenende war in Leonberg ungebrochen groß. Doch dass es bei diesem einzigen Termin geblieben war, stieß nicht nur auf Freude. Viele Weihnachtsfreunde hatten sich an den Vierer-Rhythmus gewöhnt. Zumal, so wurde bemängelt, das Angebot für einen einzigen Termin nicht gerade bedeutend größer gewesen wäre.
Das Dörfle kriegt sogar ein „Plus“
Nun geht es wieder zurück zum Advents-Vollprogramm unter dem Motto „klein, aber fein.“ Will sagen: An allen vier Adventswochenende ist auf dem Leonberger Marktplatz festliche Glühweinstimmung angesagt.
Und da nun vom „Adventsdörfle plus“ die Rede ist, kündigt Nadja Reichert zusätzlichen Verkaufspavillons mit hochwertigen Geschenken rund um Weihnachten an. Aus rechtlichen Gründen dürfen diese aber nur freitags und samstags öffnen. Die Essen- und Getränkehütten haben aber zudem an allen vier Adventssonntagen geöffnet.