Auch ein Sondereinsatzkommando rückte aus (Symbolbild). Foto: /Lichtgut/Max Kovalenko

Anlass für den Einsatz war der Verdacht, dass die Polizisten auf dem Gelände­ eines Gebrauchtwagenhändlers womöglich auf eine bewaffnete Hehlerbande stoßen könnten.

Leonberg - Polizisten mehrerer Reviere und Einsatzstellen, die Kriminalpolizei, ein Sondereinsatzkommando und letztlich noch die Feuerwehr sind am Dienstag zu einem Gewerbegebiet in Leonberg (Landkreis Böblingen) ausgerückt, um einen gestohlenen Mercedes-Sprinter zu beschlagnahmen. Anlass für den Großeinsatz war der Verdacht, dass die Polizisten auf dem Gelände eines Gebrauchtwagenhändlers womöglich auf eine bewaffnete Hehlerbande stoßen könnten.

Zunächst hatten Ermittlungen einen ersten Hinweis ergeben, dass der Transporter, der im Ausland gestohlen worden war, auf dem Grundstück im Industriegebiet Hertich zum Verkauf angeboten wurde. Davon überzeugten sich die Kripo und Polizisten des Präsidiums in Ludwigsburg vor Ort und begannen, den Einsatz vorzubereiten. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass die Polizei bei der Beschlagnahme womöglich auf mehrere Verdächtige mit Schusswaffen und einen Kampfhund stoßen würde.

Das Sondereinsatzkommando stürmte das Gelände

Gegen 22 Uhr umstellten mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizeireviere Leonberg und Ditzingen, der Verkehrspolizei, der Kriminalpolizei und des Polizeipräsidiums den Gebrauchtwagenhandel. Das Sondereinsatzkommando stürmte das Gelände. Allerdings stießen die Beamten nicht auf eine Hehlerbande, sondern lediglich auf zwei Männer, die sich bei dem Gebrauchtwagenhändler in Wohnräume eingemietet hatten, die zum Firmenbau gehören.

Die Polizei fand den 56-jährigen Inhaber in dessen Wohnung und rief ihn zur Durchsuchung seines Geländes hinzu. Anschließend scheiterte der erste Versuch, den gestohlenen Sprinter zu beschlagnahmen, an einer tatsächlichen Gefahr. Der Transporter diente als Stütze für einen angesägten Baum. Die Feuerwehr wurde gerufen, um das Gehölz zu fällen. Danach konnte der Sprinter abgeschleppt werden. Gegen den 56-jährigen Chef des Gebrauchtwagenhandels ermittelt die Kripo weiterhin wegen Hehlerei.