Mittelfeldspieler Leon Braun bringt den Ehrgeiz mit, sich ständig weiterentwickeln zu wollen. Vor dem Duell bei seinem früheren Verein SGV Freiberg hofft er, auch bald wieder in der Anfangsformation der Stuttgarter Kickers zu stehen. Foto: Baumann

Die Stuttgarter Kickers feiern am Samstag ihr 120-Jahr-Jubiläum, am Sonntag geht es für den Fußball-Oberligisten dann zum SGV Freiberg. Mittelfeldspieler Leon Braun äußert sich vor dem Duell bei seinem Ex-Club über die Unterschiede der beiden Vereine.

Stuttgart - Leon Braun spielte 2017 für die Stuttgarter Kickers II. Über die Stationen FC Nöttingen und SGV Freiberg kehrte der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler vor der Saison zu den Blauen zurück. Vor dem Duell bei seinem Ex-Club Freiberg an diesem Sonntag (14 Uhr/Wasenstadion) steht für den 22-Jährigen fest: „Wir wollen dort unsere Serie fortsetzen.“

Herr Braun, drei Heimspiele, drei Heimsiege innerhalb einer Woche, besser kann man nicht in die Woche mit dem 120-Jahr-Jubiläum starten.

Das ist für uns alle eine super Sache. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen. Doch eines ist völlig klar: Wir müssen weiter arbeiten. Denn nur harte Arbeit und Fleiß wird belohnt.

Das zeigte besonders das jüngste 5:1gegen die SF Dorfmerkingen.

Das Ergebnis tut natürlich besonders gut. Wir hatten in den ersten drei Oberliga-Heimspielen insgesamt nur drei Tore erzielt und uns viel zu wenig für unseren Aufwand belohnt. Jetzt treffen wir fünfmal in einem Spiel – der Knoten scheint geplatzt zu sein.

Nun steht am Samstag das 120-Jahr-Jubiläum des Vereins auf dem Programm, am Sonntag (14 Uhr) geht es zu Ihrem Ex-Club SGV Freiberg. Etwas Besonderes für Sie?

Das Jubiläum ist für den Verein sicher etwas ganz Besonderes, und vor allem die Fans und das Umfeld dürfen stolz sein und auch richtig feiern. Wir als Mannschaft sind gut beraten, uns auf das Spiel in Freiberg zu konzentrieren. Wir wollen dort unsere Serie fortsetzen. Und klar ist es immer etwas Außergewöhnliches, wenn man gegen seinen ehemaligen Verein spielt, für mich gilt das ja dann auch eine Woche später im Heimspiel gegen den FC Nöttingen.

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Der SGV Freiberg ist auch der ehemalige Vereins des Trainers.

Für Ramon Gehrmann ist diese Partie sicher noch einen Tick emotionaler als für mich. Er war ein paar Jährchen mehr beim SGV als ich.

Wo liegen die Hauptunterschiede der beiden Clubs?

In der riesigen Tradition, die die Stuttgarter Kickers vorzuweisen haben, auch in der Professionalität, die die Blauen in allen Bereichen auszeichnet – und die Fan-Unterstützung ist natürlich im Gazi-Stadion auf der Waldau sowie auch auswärts grandios. Das lässt sich mit keinem Club in dieser Liga vergleichen und erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Die 0:1-Niederlage mit dem SGV Freiberg in der vergangenen Saison gegen die Stuttgarter Kickers habe ich als Auswärtsspiel wahrgenommen.

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Wie sehen Sie das aktuelle Team des SGV?

Die Abgänge von Maximilian Rohr, Marcel Sökler oder auch mein Weggang wurden gut kompensiert. Auch der neue Cheftrainer Mario Estasi, der im vergangenen Jahr Co-Trainer war, hat eine fußballerisch gute Truppe beisammen. Die Qualität reicht sicher für einen Platz im vorderen Drittel. Auf jeden Fall wird es für uns ein heißer Tanz am kommenden Sonntag.

Sie hatten Ramon Gehrmann schon als Trainer in Freiberg. Hat er sich bei den Stuttgarter Kickers verändert? Macht er etwas anders?

Seine Art, wie der Fußball spielen lassen will, hat sich nicht verändert. Er hat einen klaren Plan, was er will und seine Spielphilosophie ist dieselbe. Nur die Rahmenbedingungen bei den Stuttgarter Kickers kommen ihm entgegen. Er kann im Rahmen professioneller Bedingungen intensiver arbeiten und seine Vorstellungen somit besser vermitteln und umsetzen. In Freiberg kam im Vergleich gefühlt häufiger mal vor, dass die Spieler erschöpft von der Arbeit ins Training kamen.

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Sie selbst kamen zuletzt in den Oberligaspielen als Einwechselspieler zum Einsatz. Wie sehen Sie Ihre Rolle?

Als Spieler ist man nie zufrieden, wenn man auf der Bank sitzt. Aber so lange wir gewinnen, ist das Okay, aber ich will so schnell wie möglich von Beginn an spielen.

Jubiläums-Programm am 21. September

Die Stuttgarter Kickers feiern am kommenden Samstag ihr 120-Jahr-Jubiläum. Das Gazi-Stadion auf der Waldau öffnet um 14 Uhr, um 14.30 Uhr beginnt das öffentliche Training der ersten Mannschaft und der Festakt um 15.30 Uhr. Das Derby der Traditionsmannschaften der Kickers und des VfB wird um 17 Uhr angepfiffen. Der Eintritt ist frei. Neben den offiziellen Programmpunkten wartet ein vielfältiges Rahmenprogramm mit weiteren Attraktionen auf die Fans der Blauen.