Der Duo 4/1 der VEB Robur war eines der Schmuckstücke des Oldtimer-Treffens an der Pfulb. Foto:  

Nach fünf Jahren Pause haben sich die Oldtimer-Fans wieder an der Pfulb auf der Schwäbischen Alb getroffen. Das Treffen war vor allem für die Schlepper-und Unimog-Freunde ein Fest.

Lenningen - Das Enkele von Wolfgang Maier ist 43 Jahre jünger als der Deutz-Schlepper, mit dem der Opa Kurs auf das Oldtimer-Treffen an der Pfulb bei Schopfloch-Lenningen genommen hat. 40 Minuten hat das generationsübergreifende Team für die Fahrt von dem im Landkreis Reutlingen gelegenen Grabenstetten quer rüber an die Pfulb gedauert – einschließlich eines Halts an einem am Wegesrand liegenden Bauernhof. „Sonst wär der Kleine unterwegs eingeschlafen“, sagt Wolfgang Maier. Alle drei haben es geschafft: Opa, Enkel und die in Ehren gereifte Zugmaschine aus dem Jahr 1974.

Am Fuß des Hügels, an dem im Winter Skifahrer ihre Schwünge in den Schnee zaubern, haben sie am Pfingstmontag rund 500 Gleichgesinnte getroffen. Über dem nach fünf Jahren Pause wieder aufgelebten Treffen auf der Schwäbischen Alb hat gerütteltes Maß an Nostalgie geschwebt – und natürlich der herbe, für die Fans alter Technik unvergleichliche Duft von Öl und Diesel.

Anziehungspunkt für Nutzfahrzeuge

„Close to heaven“, nah am Himmel – das Motto prangte nicht nur an dem Volvo Laplander aus dem Jahr 1975. Nah am Himmel durften sich an der Pfulb vor allem die Freunde von alten Nutzfahrzeugen fühlen. Die Neuauflage des Oldtimer-Treffens hat, wie auch schon seine Vorgänger, viele Schlepper- und Unimog-Veteranen angezogen. „Das ist auf der Schwäbischen Alb schon immer so gewesen“, sagt Falk Kazmaier, der das Spektakel wiederbelebt hat, nachdem er das Gelände im vergangenen Frühjahr in seinen Besitz gebracht hatte. Kazmaier selbst war nicht nur mit seiner Motoguzzi Stornello aus dem Jahr 1957 gekommen, sondern auch mit zwei kaum weniger jüngeren Schleppern von Deutz und Lanz. „Die müssen im Alltag immer noch ran – auf der Streuobstwiese und im Holz“, sagt er.

Dieses Schicksal bleibt dem Exoten des Treffens, einem Krankenfahrzeug des Typs Duo 4/1, hergestellt von den Volkseigenen Betrieben (VEB) Robur in Zittau, wohl auf Dauer erspart. Sonderlich verkehrstauglich wirkte das DDR-Gefährt mit dem Tank anstelle des Handschuhfachs wahrscheinlich auch zu Lebzeiten nicht. Im Gegensatz zu dem Cushman Trackster, dem ersten kettenbetriebenen Pistenbully, der am Skilift im benachbarten Bissingen-Ochsenwang jahrelang seinen Dienst geleistet hat.