Der Halt am Flughafen wird beim Projekt Stuttgart 21 bereits gebaut. Der Anschluss der Gäubahn fehlt noch. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Für den Anschluss des Flughafens an die Gäubahn gibt es mehrere Vorschläge. Die Gleise der S-Bahn auf den Fildern werden voraussichtlich nicht mehr benötigt.

Stuttgart - An diesem Freitag trifft sich der politisch besetzte Lenkungskreis zum Bahnprojekt Stuttgart 21 mit DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. Dabei sollen auch der Anschluss der Gäubahn über neue Tunnel von Böblingen zum Flughafen und die dazu nötige Änderung des S-21-Finanzierungsvertrags besprochen werden. Vorgesehen sind zwei je etwa zwölf Kilometer lange Röhren. Der bisher bei S 21 geplante Anschluss über die bestehenden Gleise der S-Bahn wäre damit obsolet. Die neuen Pläne hatte der Berliner Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) vorangetrieben.

Aufteilung in zwei Streckenäste

Der Regionalverband Stuttgart von Pro Bahn e. V. propagiert eine Alternative zu den neuen langen Tunneln. Er schlägt für die Gäubahn eine Streckenführung von Rohr aus entlang der A 8 vor. Auf Höhe der Nord-Süd-Straße soll sich die Strecke aufspalten. Ein Tunnelast würde in den bei S 21 gebauten Fildertunnel an der Landhauskreuzung bei Plieningen einmünden, womit der Hauptbahnhof erreicht würde. Der zweite Ast würde teils oberirdisch entlang der A 8 zum Airport geführt werden. Die Tunnelbauten könnten gegenüber der bisher angedachten Neuplanung wesentlich verkürzt werden, die Investitionskosten von rund einer Milliarde Euro, die der Bund für die beiden langen Tunnel Böblingen–Flughafen nennt, würden mit der Variante von Pro Bahn mutmaßlich sinken. Betriebstechnisch stellt sich der Fahrgastverband eine Flügelung, also Aufteilung einzelner Züge beim Halt in Böblingen vor. Einer führe nach Stuttgart, der andere über den Halt am Flughafen nach Ulm. Die Fahrzeiten Böblingen–Stuttgart und Böblingen–Ulm lägen bei elf und 40 Minuten.

Bei einer grundsätzlichen Neuplanung des Gäubahnanschlusses müssten Alternativen besprochen werden. Die Planungs- und Bauzeit wird in einem Gutachten mit rund 13 Jahren angegeben.