Für einige Monate wird in der Sporthalle am Vaihinger Stromberg-Gymnasium kein Sport getrieben werden können. Foto: Archiv (avanti)

Schreckmoment zum neuen Schuljahr: Der Boden der Halle am Stromberg-Gymnasium muss instandgesetzt werden. Was bedeutet das für den Sport in Schule und Vereinen?

Was für ein Desaster: Ausgerechnet zum Schuljahresbeginn steht die Sporthalle am Stromberg-Gymnasium in Vaihingen an der Enz (Kreis Ludwigsburg) unter Wasser. Die Halle ist deshalb für Monate nicht nutzbar. Die Ursache ist eine undichte Wasserleitung in der Wand. Der Schaden ist beträchtlich und stellt den Belegungsplan für Schulen und Vereine komplett auf den Kopf.

 

Was ist geschehen? In der letzten Ferienwoche war die Volleyball-Betriebssportgruppe der Stadtverwaltung in der Halle. Beim Aufbau des Trainingsfeldes stellten die Sportler fest, dass in den Bodenhülsen für die Pfosten der Netze Wasser stand. Sofort wurde eine Fachfirma beauftragt, die auch gleich die Ursache fand: In der Wand ist eine Zuleitung zu den Toiletten undicht. Vermutlich mindestens über die Sommerferien tröpfelte es also hinter der Wand unter den Boden stetig vor sich hin – von außen war das nicht zu sehen, erklärt Astrid Kniep, die Pressesprecherin der Stadt Vaihingen.

Die Hallensperrung betrifft auch die Vereine

Betroffen sind unter anderem die Fußballer vom VfB, der Hockey Club Vaihingen und der Basketballclub Vaihingen. Foto: Archiv (avanti)

Das städtische Gebäudemanagement veranlasste zudem Probeöffnungen im Boden. Das Ergebnis: Das Wasser steht überall. Das Szenario ist für die Vaihinger ein Déjà-vu: Als vor etwa drei Jahren die Kaltensteinhalle eröffnet werden sollte, entdeckte man wenige Tage vor dem Termin ebenfalls einen Wasserschaden im Boden. Allerdings war die Kaltensteinhalle damals nicht in einen eng getakteten Hallenbelegungsplan eingebunden, wie es in der Halle des Stromberg-Gymnasiums der Fall ist. „Es ist ein Worst Case für alle Beteiligten“, sagt Astrid Kniep.

Nun muss komplett neu geplant und umgeplant werden, da die Sporthalle voraussichtlich über Monate nicht genutzt werden kann. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen die Schulen, die in der Sporthalle am Stromberg-Gymnasium unterrichten. „Der Unterricht geht vor“, sagt Ingrid Münch, die bei der Stadt Vaihingen für Schulen, Vereine und Sport zuständig ist. Sie sucht gerade nach machbaren Lösungen für das Winterhalbjahr. Der Sportunterricht wird auf die städtischen Sport- und Mehrzweckhallen innerstädtisch und in den Stadtteilen sowie auf die Waldorfhalle verteilt. Zusätzlich sei Schwimmunterricht im Enztalbad eine Alternative.

Die Umstrukturierung der Unterrichtspläne ist für die betroffenen Schulen, allen voran das Stromberg-Gymnasium, aber auch Friedrich-Abel-Gymnasium, Schlossbergschule und Ferdinand-Steinbeis-Realschule, eine Mammutaufgabe unmittelbar zum Schuljahresbeginn.

Sobald alle Schulen notversorgt sind, kann der Vereinssport betrachtet werden, was Spieltage und Trainingszeiten angeht, heißt es aus dem Vaihinger Rathaus. Eines ist aber heute schon klar: „Wir werden nicht alle Bedarfe bedienen können, wir haben keine freien Zeiten übrig“, sagt Ingrid Münch. Alles müsse auf andere, bereits belegte Hallen umgeschichtet werden. „Es wird eine Herausforderung. Und das im Winterhalbjahr, in dem auch die Sportarten, die im Sommer auf dem Sportplatz trainieren, Hallenzeiten benötigen.“ Betroffen sind unter anderem die Fußballer vom VfB, der Hockey Club Vaihingen und der Basketballclub Vaihingen. Oberbürgermeister Uwe Skrzypek appelliert an alle Betroffenen, Verständnis für die Situation zu zeigen.

Am kommenden Dienstag wird die Versicherung den Schaden in der Sporthalle untersuchen. Im Anschluss wird sich zeigen, ob der Boden gänzlich erneuert werden muss oder getrocknet werden kann. „Das ist die Krux“, sagt Astrid Kniep. Denn letztlich werde es vermutlich viel länger dauern, wenn Trockengeräte aufgestellt werden. Daher gibt es nur eine erste ganz vage Prognose zur Dauer der Instandsetzung: Nämlich drei bis sechs Monate.