Hunde und Katzen checken auch ins Flugzeug ein. Foto: hchjjl - Fotolia

Was tun mit dem geliebten Vierbeiner, wenn eine Flugreise ansteht? Zwar ist das Angebot an familiären Tierpensionen als Alternative zum Tierheim in den vergangenen Jahren gestiegen, trotzdem geben viele Tierhalter ihren Liebling nur ungern in fremde Hände. Also checkt auch Bello oder Mieze ins Flugzeug ein. Ein Leitfaden.

Anbieter von Tierpensionen werben kreativ und professionell um die Gunst von Herrchen oder Frauchen - wohl wissend um deren Ängste. Hinter wohlklingenden Namen wie „Pfotenstübchen“, „Villa zum Stubentiger“ oder „Fünf Sterne Katzen-Hotel“ steht ein Leistungskatalog, der kaum Wünsche offenlässt. Neben Halb- und Vollpension kann der Katzenbesitzer auch All-inclusive-Verpflegung, einen Hol- und Bring-Service oder Fellpflege buchen. Zudem bemühen sich die Anbieter, ihre tierischen Gäste mit speziellen Räumlichkeiten, Freigehegen und ansprechendem Ambiente bestmöglich zu versorgen. So hat man beispielsweise in einem gut frequentierten Katzenhotel die Wahl zwischen „Afrika Lodge“, „Holzstadl“ oder „Prinzessinnensuite“. Das hat freilich seinen Preis, der zwischen sieben und 17 Euro pro Tag liegt. Tiefer in die Tasche greifen müssen die Besitzer von Hunden. Je nach Art der Unterbringung und Größe des Tiers liegt der Tagessatz beispielsweise in einer kleinen, familiären Hundepension bei rund 23 Euro. In einem exklusiven Hundehotel mit Rundumpflege darf es auch etwas mehr sein. „Wir schlafen bei den Hunden“ - diese Zuwendung schlägt (samt Verpflegung) mit 35 Euro pro Tag zu Buche. „Die Hunde fühlen sich bei uns garantiert wohl. Manchmal dauert es ein wenig, bis sie sich einleben und ihre Familie nicht mehr vermissen, aber wir lenken sie ganz gezielt ab. Der tägliche Spaziergang und das Spiel mit anderen Hunden sorgen dafür, dass die Tiere gerne bei uns bleiben“, begründet die Leiterin einer Hundepension die gute Auslastung ihres Betriebs.

Ein Tierarzt kann bei der Reisevorbereitung helfen

Doch nicht alle Katzen- und Hundebesitzer entscheiden sich für eine Tierpension oder für eine Unterbringung im Tierheim, das anonymer, dafür wesentlich günstiger ist. Ein Hauptgrund, sein Tier auf eine Flugreise mitzunehmen, ist der Langzeiturlaub. Wer beispielsweise die Wintermonate in wärmeren Gefilden verbringt, möchte auf den vierbeinigen Gefährten nicht verzichten. Zahlreiche Fluggesellschaften bieten daher an, Mieze oder Bello einzuchecken. Ob das Tier in der Kabine oder im Frachtraum auf die Reise geht, hängt von dessen Größe und Gewicht ab. Die Bedingungen für Tiertransporte sind bei den großen deutschen Fluggesellschaften wie Lufthansa, Condor, Air Berlin, Tuifly ähnlich. Es gibt lediglich Unterschiede in der Größe der Transportboxen, der zugelassenen Gewichte und der Staffelung der Preise. Bei Tuifly dürfen Tiere, die in der Kabine reisen, inklusive Tragetasche nicht schwerer als sechs Kilogramm sein. Das kostet 40 Euro pro Tier pro internationaler Strecke. Alle schwereren Tiere müssen in einer speziellen Transportbox (immer mit Wasser- und Futterbehälter ausgestattet) in den Frachtraum, was pro Kurz- und Mittelstrecke mit 60 Euro und pro Langstrecke mit 100 Euro zu Buche schlägt.

Über die Einreisebestimmungen im Reiseland muss sich der Tierbesitzer selbst im Internet oder beim Tierarzt informieren. In der EU-Verordnung Nr. 576/2013 sind außerdem einige grundsätzliche Bestimmungen enthalten wie beispielsweise die Chip-Kennzeichnung und der blaue Heimtierausweis. In jedem Fall sollte man vor der Reise einen Tierarzt aufsuchen, der das Tier auf seinen Gesundheitszustand hin untersucht und hilft, es optimal auf den Flug vorzubereiten. Eine erfahrene Tierärztin aus Heroldstatt rät, das Tier längere Zeit vor der Reise schon an die Transportbox zu gewöhnen und Vertrautes hineinzulegen wie Decke, Kuscheltier oder ein Kleidungsstück der Bezugsperson. Wie allerdings die Situation im Frachtraum des Flugzeugs aussieht oder was geschieht, wenn die Transportbox falsch verladen wird und das Tier auf einem anderen Flughafen landet als Herrchen oder Frauchen, bleibt meist offen. Stattdessen versichern die Sprecher der großen Airlines unisono: „Es kam noch nie vor, dass ein Tier falsch verladen wurde.“ Na dann, gute Reise.