Wohnen wird immer teurer in der Region Stuttgart. Foto: dpa

Die SPF-Fraktion im Filderstädter Gemeinderat kümmert sich um soziale Belange: Sie will für Geringverdiener bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dazu soll die Stadt, falls sie außerhalb der Stadtteile Landschaft verbaut, erst den Grund und Boden kaufen, um später den Mietpreis gestalten zu können.

Filderstadt - Die SPD-Fraktion im Gemeinderat Filderstadt wird ihrer sozialen Verantwortung gerecht. Die Sozialdemokraten, bundesweit einst als „Rote“ apostrophiert, im vergangenen Jahrzehnt in der Wahrnehmung vieler nur noch blassrosa, kümmern sich wieder mehr um soziale Belange. Dabei kommen sinnvolle Vorschläge ins Ratsgremium.

Bei den Beratungen zum Leitbild der Stadt brachte Frank Schwemmle eine Grundstückspolitik ins Spiel, die in der Nachbarstadt Leinfelden-Echterdingen gängig ist. „Wir fordern Wohnbau vor allem auf innerstädtischen Grundstücken. Wenn wir je aber in die Fläche müssen, dann wollen wir, dass die Stadt den Boden kauft, bevor gebaut wird, damit wir die Anzahl der bezahlbaren Wohnungen steuern können.“ Recht hat er, denn, sagt Schwemmle, bei ständig steigenden Mieten können sich viele Bürger irgendwann ihre Wohnungen in der teuren Region Stuttgart nicht mehr leisten. Weil man nämlich Investoren nicht steuern kann, ist die Stadt auf diese gute Weise Herr über einen wichtigen Teil ihres Wohnungsmarkts. Mit dieser Politik ist auch in Leinfelden-Echterdingen unter dem christdemokratischen Stadtoberhaupt Roland Klenk längst nicht der Kommunismus ausgebrochen, auch wenn der Filderstädter Stadtrat Matthias Weinmann (Freie Wähler), der sich stets für die Belange der Filderstädter Landwirte, also die größten Grundeigentümer, einsetzt, von einer „schleichenden Enteignung“ spricht.