Gut geschlagen: Der Gewerbe- und Handelsverein besteht seit 125 Jahren. Zum Festreigen gehörte die Leistungsschau in der Festhalle. Foto: Leonie Hemminger

Die Leistungsschau des Gewerbe- und Handelsvereins hat am Wochenende die Besucher angelockt.

Feuerbach - Pömpelweitwurf, Nägel um die Wette hämmern, Gummibärchen aus einem Container voller Sand herausfischen: Die Feuerbacher Händler und Gewerbetreibenden haben sich am Wochenende bei der Leistungsschau des Gewerbe- und Handelsvereins Feuerbach (GHV) mitunter auf unterhaltsame Weise präsentiert. Darüber hinaus standen die Experten aus den verschiedenen Gewerken auch für Fachgespräche zur Verfügung. Die Besucher konnten sich in und vor der Festhalle an 29 Ständen über das Angebot der örtlichen Handwerker und Dienstleister informieren.

Dass die Leistungsschau bereits nach zweieinhalb Jahren eine Neuauflage erfahren hat, hat laut dem Vorsitzenden Jochen Heidenwag zwei Gründe. Der eine ist das 125-Jahr-Jubiläum des Vereins, das in diesem Jahr bereits mehrfach gefeiert wurde. Aber auch, „weil die letzte Leistungsschau sehr erfolgreich war und viele Aussteller gute Kontakte für Geschäfte knüpfen konnten“. Angela Rimmele, die Geschäftsführerin der Zimmerei Mc Cafferty, bestätigt dies. „Man merkt es nicht sofort, sondern übers Jahr verteilt“, so Rimmele. Die Kunden wüssten dann, wo sie sich bei Bedarf hinwenden könnten. Doch bei der Leistungsschau geht es Angela Rimmele auch noch um etwas ganz anderes, nämlich um „Spaß für uns und unsere Mitarbeiter“.

Über einen Aussteller hat sich Jochen Heidenwag ganz besonders gefreut. Eine Firma nämlich, die nicht nur neu auf der Leistungsschau war, sondern sich auch neu in Feuerbach niederlässt: der Entsorgungsfachbetrieb Karle Recycling. „Das zeigt, dass Gewerbebetriebe nicht zwangsläufig in die Region abwandern müssen“, so der GHV-Vorsitzende. Der Geschäftsführer Stephan Karle ist sehr zufrieden mit dem neuen Standort am Güterbahnhof, der voraussichtlich Ende November bezogen werden kann. „Dort haben wir alles, was wir brauchen. Mit dem Bahnhof sind wir gut angebunden und trotzdem nah an Feuerbach dran“, sagt er. Die gute Zusammenarbeit mit den anderen Gewerken vor Ort hält er für sehr wichtig; die Kunden könnten davon nur profitieren.

„Made in Feuerbach“ als Marke

Die Bezirksvorsteherin Andrea Klöber hob die „Kraftanstrengung“ hervor, die die zweitägige Leistungsschau für jeden einzelnen Betrieb bedeute. „,Made in Feuerbach‘ ist eine Marke, die für Qualität, lokale Bindung und Konkurrenzfähigkeit weit über Feuerbach hinaus steht“, sagte Klöber. Sie freue besonders, dass auch das Behindertenzentrum (BHZ) mit einem Stand vertreten sei, „mitten unter uns, ganz im Sinne einer erfolgreichen Inklusion“.

Der Kreishandwerkermeister Alexander Kotz betonte die Herausforderungen, denen Handwerker und Dienstleister gegenüber stünden. Zum einen müssten sie veränderten Kundenwünschen entsprechen, was die Arbeitszeit sowie die Auftritte im Internet betreffe. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels müssten Betriebe ausbilden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ferner stehe bei vielen Betrieben der Generationswechsel an. „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass die Juniors in den Betrieb einsteigen. Deshalb muss man schauen, wie man sie einbinden und ihnen eine Chance geben kann.“