Heizen und Lüften: Wird das im Herbst an Schulen noch möglich sein? Foto: dpa/Ole Spata

Die Pandemie nimmt mitten im Hochsommer neue Fahrt auf. Im Winter droht eine Gasknappheit. Wie geht die Stadt Leinfelden-Echterdingen damit um?

Der drohende Gasstopp und die steigenden Corona-Infektionszahlen bereiten auch den Menschen in Leinfelden-Echterdingen große Sorgen. In Sachen Energiekrise hat die Stadt einen Krisenstab unter Leitung von Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell gegründet. Zunächst hielt sich die Verwaltungsspitze bedeckt bei diesem Thema. Am Dienstagabend nun sagte Kalbfell am Rande eines Gemeinderatausschusses: „Wir sind sensibilisiert und werden kommende Woche noch mögliche Maßnahmen diskutieren.“

Der Krisenstab wird dann eine Liste mit 19 Vorschlägen zum Energiesparen durchgehen, die der Städtetag verschickt hat, sagt Kalbfell unserer Zeitung. Möglicherweise werde mit Beginn der Sommerferien im Leinfelder Hallenbad die Wassertemperatur um ein, zwei Grad abgesenkt und der Warmbadetag vorerst ausgesetzt. Entschieden werden soll dies aber erst kommende Woche. Andere Kommunen in der Region planen laut Kalbfell Ähnliches. Schließlich seien die Hallenbäder die größten Energie- und Wärmeverbraucher der Kommunen.

Die große Politik, aber auch jede Schule ist gefragt

Der Leiter des Krisenstabs ist auch gespannt, was der Bund und das Land für Vorgaben machen werden. „Es braucht nationale Regelungen“, sagte er am Rande der Ausschusssitzung. Die große Politik sei gefragt. Nichtsdestotrotz hat die Kommune sämtliche städtischen Schulen und Kindergärten angeschrieben, wie Ingrid Krebs, die Leiterin des städtischen Amtes für Jugend, Schulen und Vereine, erklärte. „Wir haben die Leitungen gebeten, ihre Ideen aufzuschreiben. Sie sollen uns mitteilen, wie sie glauben, Energie einsparen zu können.“

Wie kann die Stadt künftig Energie sparen? Grünen-Stadtrat Martin Klein hatte das gerade so wichtige Thema erneut angesprochen. Aber auch die wieder stark steigenden Corona-Infektionszahlen treiben den Mann, der als Lehrer an einer Realschule arbeitet, so wie viele andere Menschen um. Um sich auf den Herbst und eine weitere Coronawelle vorzubereiten, setzt die Stadt auf den Einsatz von Luftreinigungsgeräten. „Wir möchten gerne, dass die Schulen ihre Luftreinigungsgeräte warten lassen können“, sagte Bürgermeister Kalbfell. In den städtischen Haushalt soll zusätzliches Geld für weitere Geräte eingestellt werden. Denn zu heizen und gleichzeitig zu lüften – das sei mit der Gaskrise eine noch größere Herausforderung geworden.