Der Rohbau der zwölf geförderten Wohnungen ist fertig. Foto:  

Ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Sozialwohnungen in Leinfelden-Echterdingen hat Richtfest gefeiert. Der Neubau soll ein Auftakt für mehr Wohnraum sein – sowohl für geförderten als auch für herkömmlichen.

Leinfelden - Ein Auftakt sollen die zwölf neuen Sozialwohnungen an der Stuttgarter Straße sein – ein Auftakt nicht nur für mehr sozialen, sondern generell für mehr Wohnraum, sagt Oberbürgermeister Roland Klenk beim Richtfest des Mehrfamilienhauses. Ein paar Grundstücke habe die Stadt bereits gekauft, um neuen Wohnraum zu schaffen – zum Beispiel an der Jakobstraße und am Immergrünweg. „Wir sind gerade erst am Anfang“, sagt Klenk.

Diesen Anfang macht das neue Mehrfamilienhaus an der Stuttgarter Straße. Nach dem Spatenstich im März ist am Mittwoch Richtfest gefeiert worden. „Eigentlich könnte man hier schon von der Villa Sorgenfrei sprechen“, sagt Klenk, „wir sind genau im Zeitplan und im finanziellen Rahmen.“ Im Frühjahr 2020 sollen die zwölf Wohnungen bezugsfertig sein. 3,5 Millionen kostet der Bau insgesamt. Das Land fördert das Projekt mit rund einer Million Euro.

30 Prozent unter ortsüblicher Miete

Ganz unumstritten sei das Bauvorhaben nicht gewesen, sagt Baubürgermeisterin Eva Noller. Vorher sei das Grundstück eine Grünfläche mit Obstbäumen gewesen, die einige Bürger erhalten wollten. „Seit es die Baustelle gibt, hat man aber keinen Ton mehr gehört“, sagt Noller. Für einige Nachbarn sei der Neubau sogar ein Vorteil, da der Verkehrslärm der Stuttgarter Straße nun nicht mehr ungehindert zu ihren Häusern dringt.

Diesen Aspekt mussten die Architekten auch bei dem Mehrfamilienhaus beachten. Wegen der Geräuschkulisse liegen Küchen und Bäder nun in Richtung Straße, Schlafzimmer dagegen in Richtung Wohngebiet. Die Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei. Insgesamt gibt es sechs Zweizimmerwohnungen mit etwa 56 Quadratmeter und sechs Dreizimmerwohnungen mit 79 Quadratmetern. Einziehen darf nur, wer einen Wohnberechtigungsschein hat. Der Mietpreis liegt rund 30 Prozent unter der ortsüblichen Miete, also bei etwa acht Euro pro Quadratmeter.

Das Ziel der Stadt ist, dass bis zum Jahr 2030 rund 2000 neue Wohnungen, davon 500 Sozialwohnungen, in L.-E. entstehen. Eva Noller erklärte unserer Zeitung jüngst, warum das wichtig ist: „Unser Angebot ist zu knapp, um junge Familien zu bedienen, um das Preisniveau zu dämpfen und nicht nur zu halten – und um sozialen Frieden auf Dauer zu gewährleisten.“