31 Menschen dürfen derzeit gleichzeitig ins Leinfelder Schwimmbad. Foto: Braitinger

Weil die Energiepreise explodieren, kann die Stadtverwaltung die Eintrittspreise ins Leinfelder Gartenhallenbad nicht mehr halten. Gebührenerhöhungen sind geplant.

Leinfelden-Echterdingen - Schlechte Nachrichten für Freunde des Leinfelder Hallenbades: Der Sprung ins kühle Nass soll von April an teurer werden. Und das, obwohl sich am Zustand des Bades nichts verändert hat, die Technik also weiterhin jederzeit ausfallen kann, die Schwimmhalle in zwei Jahren stillgelegt, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. Und es derzeit für Berufstätige schwer ist, ein Ticket zu ergattern.

Wie sehen die neuen Gebühren aus?

Nachdem die Gebühren sechs Jahre lang stabil waren, plant die Stadtverwaltung nun, den Einzeleintritt für Erwachsene von bisher vier Euro auf fünf Euro zu erhöhen. Den Kurzbadetarif will sie ebenfalls um ein Euro anheben. Jugendliche werden auf Anregung der SPD-Fraktion wohl künftig nur 50 Cent mehr bezahlen, wenn sie in Leinfelden schwimmen gehen, anstatt einem Euro mehr, wie von der Verwaltung vorgeschlagen. Auch für die Geldwertkarten soll künftig tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden. Wenngleich die Stammgäste mit diesen Karten im Vergleich zum Einzeleintritt weiter sparen können. Allein für Stadtpass-Besitzer soll die geplante Erhöhung mittels Zuschüssen abgefedert werden.

In einem Papier der Stadtverwaltung heißt es: „Die vorgeschlagenen Preise orientieren sich an den Gebühren der umliegenden Gemeinden für ihre Bäder und dürften sich nach der Erhöhung am oberen Rand bewegen.“ Tatsächlich müssen Schwimmer in Leinfelden künftig dann einen Euro mehr bezahlen, wie in dem vergleichbaren Gartenhallenbad in Bernhausen.

Wie begründet die Stadt die Pläne?

„Die Energiepreise explodieren“, begründete der Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell am Dienstag im Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss die Pläne. Auch die Kosten für die Technik, den Betrieb sowie das Personal seien in den vergangenen Jahren stark angestiegen. 2019 – also vor der Coronakrise – habe der Abmangel der Stadt pro zahlendem Besucher bei 21,92 Euro gelegen, im Jahr 2021 liege dieser bei mehr als 92 Euro. Was auch an den durch die Pandemie bedingten Zutrittsbegrenzungen in das Bad liege. Der Bürgermeister ist sich sicher: „Auch andere Bäder werden nicht bei ihren Eintrittspreisen bleiben können.“

Wann fällt die Entscheidung?

Der Gemeinderat wird am Dienstag entscheiden, ob die Eintrittspreise tatsächlich nach oben gehen. Der auch für Finanzen zuständige Ausschuss hat diese Woche bereits grünes Licht gegeben, wenngleich die Grünen-Fraktion und Claudia Moosmann (Linke) Veto einlegten. Sie sprachen sich dafür aus, die Eintrittspreise bis zum Neubau des Bades weiter stabil zu halten. Alles andere wäre den Bürgern jetzt nicht zu vermitteln. Zumal Berufstätige sich derzeit schwer täten, überhaupt ins Bad zu kommen.

„Die Zeitfenster sind regelmäßig ausgebucht“, sagte der zuständige Amtsleiter Manfred Kern im Ausschuss. Laut den Coronabestimmungen dürfen aktuell maximal 31 Menschen gleichzeitig in die Schwimmhalle, führte er aus. Um die Stammgäste, von denen die meisten Senioren sind, nicht zu benachteiligen, werde der Ticketverkauf nicht online, sondern telefonisch organisiert. Allerdings zu Zeiten, zu denen Berufstätige arbeiten müssen, wie die Grünen monierten.