Auch die Stadträte von Leinfelden-Echterdingen wollen die Goldwiesenschule lieber neu bauen, anstatt umzubauen und zu erweitern. Foto: Philipp Braitinge/r

Doch nicht alle Vorschläge, die Oberbürgermeister Roland Klenk kürzlich für die Zukunft von Leinfelden-Echterdingen präsentiert hat, stoßen auf Zustimmung.

Leinfelden-Echterdingen - Roland Klenk, OB in Leinfelden-Echterdingen, will die Echterdinger Goldwiesenschule nun doch neu bauen lassen, anstatt umzubauen und zu erweitern. Das hat er kurz vor Weihnachten verkündet. Er will Schülern und Lehrern mehrere Jahre Baulärm und jahrelange Störungen des Schulbetriebes ersparen. Das wollen auch alle Fraktionen, wie eine Blitzumfrage unserer Zeitung bei den Kommunalpolitikern zeigt.

Sie können diesem Punkt als Teil eines größeren Ideenpakets viel abgewinnen. Der Grad der Zustimmung reicht von: „Die Idee, die Schule neu zu bauen, ist gut, auch wenn sie sehr spät kommt“ (SPD), denn „so war die bisherige Planung völlig umsonst“ (Linke) über „nicht schlecht, schließlich schränkt eine Sanierung den Schulbetrieb zu sehr ein“ (Freie Wähler/FDP) bis zu „sehr positiv, denn eine Reihe komplizierter Interimslösungen fallen für mehrere Schulen weg“ (CDU). Und: „Das erfüllt uns mit großer Freude, Genugtuung und Aufbruchsstimmung“ (Liste Engagierte Bürger/Demokratie in Bewegung).

Wo Wohnungen entstehen könnten

In der Standortfrage fällt das Meinungsbild etwas anders aus. Der Oberbürgermeister kann sich den Schulneubau auf einem in die Jahre gekommenen Kunstrasenspielfeld beim Sportpark Goldäcker vorstellen. Das alte Schulgebäude könnte zunächst als Interimslösung für das Immanuel-Kant-Gymnasium dienen, das ebenfalls saniert werden muss, später könnten auf der Fläche zahlreiche Wohnungen gebaut werden. „Das sind gute Ansätze, aber die Schulwege sollten zu Fuß zu bewältigen sein“, heißt es seitens der Grünen. Sie sehen den Standort kritisch. Weil: Wenn die Nord-Süd-Straße irgendwann einmal tatsächlich gebaut würde, wovon die Fraktion wenig hält, würde ein Ast dieser Straße genau in dieses Eck abbiegen. Die Freien Wähler/FDP halten auch das Areal südlich des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums für den Schulneubau geeignet. Denn dann wäre die Schule auch von dem in den Echterdinger Goldäckern geplanten Neubaugebiet Käpsele besser zu erreichen.

Sorge um die Stadtbahn-Verlängerung

Vereinzelt Kritik kommt bei dem von Roland Klenk ebenfalls ins Spiel gebrachten kostenlosen E-Pendelbus auf, der die neue Schule an die Stadtteile Echterdingen und Leinfelden anbinden könnte. Der Bus wäre auf der ehemaligen Stadtbahntrasse zwischen der ehemaligen Haltestelle Hinterhof und den Haltestelle von U5 und S-Bahn in Leinfelden unterwegs, so seine Vorstellung. „Quasi als Ersatzverkehr, bis die U5-Verlängerung nach Echterdingen kommt: Auch das geht in die Richtung, in die wir schon lange gedacht haben“, sagt dazu Jürgen Kemmner (L. E. Bürger/DiB).

Dass ein Bus auf dieser Strecke verkehrt, das können sich die Freien Wähler/FDP dagegen allenfalls als Zwischenlösung vorstellen, bis dann die U5-Verlängerung nach Echterdingen kommt. „Die Zeiten für den Schienenverkehr waren noch nie so gut wie heute“, sagt der Fraktionschef Eberhard Wächter. Ähnlich sehen das auch die Grünen. „Man muss schauen, dass die Stadtbahn-Pläne nicht vereitelt werden“, erklärt Fraktionschefin Ingrid Grischtschenko.

Die SPD-Fraktion aber kann sich einen Pendelbus auf dieser Strecke durchaus auch auf Dauer vorstellen, denn die U5-Verlängerung sei für Leinfelden-Echterdingen „doch eine sehr teure Angelegenheit“, wie der Fraktionschef Erich Klauser sagt.