Die Ortseinfahrt im Norden Echterdingens soll umgebaut werden, damit der Verkehr besser fließt. Foto: Thomas Krämer/z

Bei drei Enthaltungen hat der Technische Ausschuss den Umbau der Ortseinfahrt im Norden von Echterdingen bewilligt. Unter anderem soll es an der Dieselstraße eine Ampelkreuzung geben.

Echterdingen - Als „katastrophal“ bezeichnete Eva Noller die Verkehrssituation im Norden von Echterdingen bei der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses. Deshalb sollen die Straßen in dem stark belasteten Viertel umgebaut werden (wir berichteten). „Wir müssen neue Wege schaffen, da in den vergangenen Jahrzehnten hier viel passiert ist“, ergänzte die Baubürgermeisterin von L.-E. Die nun vorgelegte Planung sei mit dem Regierungspräsidium abgestimmt. Gravierendste Veränderungen sind eine direkte Anbindung der Dieselstraße über eine Ampelkreuzung sowie eine Schleife, die den stadtauswärts Richtung B 27 fahrenden Fahrzeugen eine Rückkehr nach Süden ermöglicht, bevor sie auf die Kraftfahrstraße kommen. Das hat insofern eine Bedeutung, als man von der Ulmer Straße nicht nach links auf die Hauptstraße abbiegen kann.

Die Verkehrsplaner des Büros Brenner Bernhard Ingenieure sagten durch die Ampel an der Dieselstraße eine deutliche Entlastung am Lavendelkreisel (Nikolaus-Otto-Straße) voraus – einem der wichtigsten Punkte bei der Neugestaltung des Ortseingangs. Autofahrer müssen zurzeit an dieser Stelle während des Berufsverkehrs mit einem Rückstau von mehreren Hundert Metern rechnen. Sollten allerdings die Prognosen der Fachleute eintreffen und bis 2030 der Verkehr weiter zunehmen – Lastwagen um 21 Prozent – dann würde jedoch die Situation in 13 Jahren nach Worten Nollers im schlimmsten Fall der heutigen entsprechen. Trotz Umbau.

Es gab kritische Nachfragen

Vonseiten der Stadträte kam überwiegend Zustimmung, das Konzept wurde letztlich bei drei Enthaltungen beschlossen. Somit können die Mitarbeiter des Büros Brenner Bernhard Ingenieure weiter planen, der erste Bauabschnitt Dieselstraße kann ausgeschrieben und von der Stadtverwaltung ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden.

Allerdings gab es doch einige kritische Nachfragen. Karl Kizele (Freie Wähler) befürchtet wie andere Stadträte auch durch die Ampel an der Dieselstraße einen Rückstau auf die B 27. Laut BaubürgermeisterinNoller ist die nun vorliegende Planung jedoch die beste Variante. „Auch das Regierungspräsidium will einen Rückstau auf die B 27 vermeiden und hat das geprüft“, sagte die Baubürgermeisterin. Die Ampelanlage am Ortseingang werde die Funktion einer Pförtnerampel bekommen, die Geschwindigkeit der von der Schnellstraße in den Ort abbiegenden Fahrzeuge vorher gesenkt.

Ilona Koch hält das Konzept für „sehr gut“ und sieht eine Chance für eine Verkehrsentlastung. „Die Notwendigkeit einer Schleife erschließt sich mir jedoch nicht“, so die CDU-Fraktionsvorsitzende. Wie andere auch hält Wolfgang Haug (L.E. Bürger/FDP) es für gefährlich, wenn Verkehrsteilnehmer von der rechten über die Mittelspur auf die linke Spur wechseln müssten, falls sie wieder zurück in den Ortskern wollten oder müssten, weil ihr Fahrzeug nicht auf der Schnellstraße fahren darf. „Das macht uns zwar auch Sorge, ist aber so mit Polizei und Regierungspräsidium diskutiert“, entgegnete Noller.

Den Verkehr beherrschbarer machen

Für Jürgen Kemmner ist es unstrittig, dass man etwas tun müsse. „Es ist aber fraglich, ob das eine gute Lösung ist“, so der Fraktionsvorsitzende von L.E. Bürger/FDP. Er höre die Nachricht, aber ihm fehle der Glaube. Ingrid Grischtschenko äußerte sich nur kurz zum Umbau im Echterdingen Norden. „Wir verlassen uns auf die Planer“, ließ sie ihre Zustimmung erkennen. Ihr Fokus richtete sich jedoch auf die anderen Straßen in dem Viertel wie die Einmündung der Dieselstraße in die Nikolaus-Otto-Straße und den dort zu erwartenden Verkehr. Auch Erich Klauser kann sich mit der Planung anfreunden. „Jede Verbesserung ist gut und macht den Verkehr beherrschbarer“, sagte der SPD-Fraktionschef.

„Ich würde Ihnen raten, ja zu sagen“, appellierte Oberbürgermeister Roland Klenk vor der Abstimmung – auch wenn es noch Fragezeichen gebe. Und die meisten Stadträte folgten seiner Empfehlung.