Der Flixbus, der Anwohner in Leinfelden-Echterdingen nervt, ist als einer von 2000 Fahrzeugen für das Unternehmen unterwegs. Die Fahrer sind angehalten, örtliche Regeln zu beachten. Was passiert, wenn sie diese hartnäckig ignorieren?
Leinfelden-Echterdingen - Ein Flixbus am Rande eines Wohngebiets in Oberaichen ist vielen Bürger – darunter auch CDU-Stadträtin Ilona Koch – ein Dorn im Auge. Der grüne Bus parkt dort immer wieder am Straßenrand, und zwar für längere Zeit. Gestattet sind an der Hans-Holbein-Straße werktags von 8 bis 18 Uhr allerdings nur zwei Stunden mit Parkscheibe.
Wo der Fahrer sich in dieser Zeit aufhält und warum er seinen Bus dort abstellt, auf diese Fragen hat auch das Fernreiseunternehmen Flixbus nach wie vor keine Antwort parat. Der Busfahrer sei um eine Stellungnahme gebeten worden, vorher wolle man noch keine Sanktionen aussprechen, teilt der Flixbus-Sprecher Sebastian Meyer mit. Eine Sanktion könnte in diesem Zusammenhang eine Abmahnung sein, wie der Sprecher erklärt. Bis sich der Fahrer zum Sachverhalt geäußert hat, sei er nur verwarnt worden.
Bei dem Busfahrer handelt es sich um einen Mitarbeiter eines italienischen Partners von Flixbus, nämlich Dibiasi. Insgesamt hat Flixbus laut dem Sprecher Meyer rund 300 solcher Partner; es handele sich dabei zumeist um mittelständische Unternehmen. Flixbus investiere beispielsweise in die Technologie, die Qualitätssicherung, Fahrertrainings und Marketing, die Partner kümmern sich derweil ums operative Geschäft – also die Fahrten. Aktuell seien rund 2000 Fahrzeuge für Flixbus auf den Straßen unterwegs, sagt Meyer.
Die Fahrer sollen in Hotels oder Wohnungen schlafen
Dass all diese Busse mitunter Probleme bekommen, einen Standplatz zu finden, liegt auf der Hand. „Wir wollen nicht, dass unsere Fahrer auf Raststätten oder an Busparkplätzen übernachten“, sagt der Sprecher. „Sie schlafen in Hotels oder in Wohnungen am Zielort, um am nächsten Tag wieder ausgeruht fahren zu können.“
Der Flixbus-Sprecher verweist darauf, dass die Fahrer angehalten seien, „beim Abstellen der Busse, etwa über Nacht, vor Ort geltende Verordnungen und Gesetze zu beachten“. Warum der Fahrer die geltende Regel in Oberaichen missachtet, werde derzeit recherchiert.