Die Rathäuser von Leinfelden-Echterdingen – hier das Gebäude der technischen Abteilung – sind in die Jahre gekommen. Foto: Natalie Kanter

Mitarbeiter der Stadt Leinfelden-Echterdingen schwitzen oder sitzen in der Zugluft, wenn sie arbeiten. Die Toiletten sind nicht mehr zeitgemäß. Das soll sogar schon zu Kündigungen geführt haben.

Leinfelden-Echterdingen - Auch städtische Mitarbeiter haben es nicht leicht. Nicht wenige Angestellten haben im Sommer mit der Hitze zu kämpfen, im Winter mit der Kälte, andere sitzen in der Zugluft, wenn sie arbeiten. Der Grund: Die beiden großen Rathäuser von Leinfelden-Echterdingen sind in die Jahre gekommen. Insbesondere die Menschen, die im Echterdinger Gebäude sitzen, sind betroffen. Dort dürfen derzeit einige Fenster nicht geöffnet werden. Auch die Toiletten müssen dort dringend saniert werden. Denn ihr Zustand ist nicht mehr zeitgemäß.

Dem Vernehmen nach soll die räumliche Situation bereits zu Kündigungen geführt haben. Die Stadt muss also handeln. Das ist auch in einem 33-Seiten-starken Papier des Personalamtes nachzulesen.

Hoffnung auf Finanzspritze vom Land

Darauf angesprochen sagt Oberbürgermeister Roland Klenk: „Man sollte bei den Toiletten dringend etwas machen.“ Insbesondere das Echterdinger Rathaus sei marode. Hier erhofft sich die Verwaltungsspitze im Zusammenhang mit dem Sanierungsgebiet Historische Mitte „einen ordentlichen Zuschuss“ des Landes – den die Stadt laut dem Oberbürgermeister auch für einen Neubau einsetzen könnte.

Zudem werde die komplette Finanzverwaltung in das ehemalige Notariat ziehen. Das Gebäude steht gleich gegenüber dem Echterdinger Rathaus. Mehr als 20 Arbeitsplätze werden dadurch im Echterdinger Rathaus frei – auch das könne zu einer Entzerrung der Situation beitragen. „So können wir zumindest für eine kleine Verbesserung sorgen“, sagt der Oberbürgermeister.

Klenk ist auch ein barrierefreier Zugang zu den Rathäusern wichtig. Von einem zentralen Rathaus, wie es die Fraktionsgemeinschaft L.E. Bürger/FDP, seit vielen Jahren fordert, hält die Verwaltungsspitze allerdings weiterhin wenig. Der Hintergrund: Die städtischen Mitarbeiter sind derzeit in mehr als zehn Gebäuden und verschiedenen Stadtteilen untergebracht. Insbesondere in Leinfelden gibt es viele unterschiedliche Verwaltungszentren. „Ein zentrales Rathaus auf der grünen Wiese? Das wäre nicht zielführend“, sagt der Oberbürgermeister. Denn, das Gebäude müsste dann zwischen zwei Stadtteilen liegen und damit fernab von den Bürgern.

Kein zentrales Rathaus auf der grünen Wiese

Dem Rathauschef schweben vielmehr zwei „korrespondierende Einheiten“ in den beiden Stadtteilen Echterdingen und Leinfelden vor. In Leinfelden könnte in nächster Nähe zum bestehenden Rathaus ein großer Neubau entstehen, erklärt er. Roland Klenk hat dazu bereits vor vielen Jahren einen städtischen Grund ausgeguckt, der nur wenige Meter vom derzeitigen Leinfelder Rathaus entfernt liegt und auf dem sich derzeit ein Spielplatz und Parkplätze befinden. Würden die städtischen Räume am Neuen Markt dadurch frei, schwebt dem Oberbürgermeister vor, dort ein Zentrum für die Volkshochschule zu entwickeln.

Das alles ist aber freilich Zukunftsmusik. Aktuell braucht die Stadtverwaltung laut dem Oberbürgermeister mehr Personal und dadurch auch mehr Räume. Letztere will sie anmieten oder auch kaufen.