Die Marktstraße ist marode. Im kommenden Jahr soll sie grundlegend saniert und aufgewertet werden. Foto: Natalie Kanter

Die Marktstraße in Leinfelden soll saniert, ihr Unterboden erneuert werden. Damit dürften laut Verwaltung auch die Erschütterungen enden, die bis dato in angrenzenden Wohnungen spürbar sind. Einen Nachteil hat dies allerdings.

Leinfelden - Die Leinfelder Marktstraße ist marode. Das steht seit längerer Zeit fest. Der Belag ist in einem desolaten Zustand. Der Unterbau muss ausgetauscht werden. 2018 sollen nun tatsächlich die Bauarbeiter anrücken. Die Straße, die kerzengerade vom Leinfelder Bahnhof zum Leinfelder Rathaus führt, an der Läden, ein Frisör, eine Bank, Gastronomie und auch das städtische Kulturamt liegen, soll im Abschnitt Stuttgarter Straße/Arndtstraße von Grund auf saniert werden.

Für die Anwohner dürfte es durch diesen Umbau leiser werden. Davon ist Andrea Egner, die Leiterin des städtischen Amtes für Umwelt, Grünflächen und Tiefbau überzeugt. Zur Erinnerung: Der Busverkehr an der Marktstraße löst bis dato Erschütterungen aus, die in Wohnungen spürbar sind. Immer wenn ein Bus vorbeifährt, klirren bei einigen Anrainern die Gläser in den Vitrinen. Ein auf Erschütterungen spezialisierter Gutachter hat die Beschwerden darüber bereits im Februar 2016 bestätigt. Da der schlechte Untergrund und die schlechte Fahrbahn nun aber ausgetauscht werden sollen, werden laut Andrea Egner auch die Erschütterungen aufhören. Auch darüber hat die Verwaltung Anwohner in einem nichtöffentlichen Gespräch am Donnerstagabend aufgeklärt.

Breite Gehwege, dafür aber weniger Parkplätze

Die Marktstraße soll aber nicht nur saniert, sondern auch städtebaulich aufgewertet werden. Sie soll ein neues Gesicht erhalten. Die Verwaltung schlägt vor, die Gehwege zu verbreitern und zu pflastern. Die Engstelle, die sich auf der Höhe des städtischen Kulturamtes befindet, soll behoben werden. Diese Stelle können zwei Linienbusse, die sich dort begegnen, derzeit nicht gleichzeitig passieren.

Künftig wird es an der Straße aber auch weniger Parkplätze geben. „Drei Stellflächen fallen weg“, rechnete Baubürgermeisterin Eva Noller am Dienstag im Technischen Ausschuss vor. Nach dem Umbau dürfen Autofahrer ihre Fahrzeuge auf der Fahrbahn nicht mehr abstellen. „Es darf nur auf dafür ausgewiesene Flächen geparkt werden“, sagt Egner unserer Zeitung. Das soll bewirken, dass die Straße in jedem Fall sechs Meter breit bleibt und so zwei Linienbusse künftig problemlos aneinander vorbeikommen. Die Verwaltungsspitze hat im Technischen Ausschuss aber in Aussicht gestellt, dass möglicherweise auf der Grünfläche, die zwischen dem Rathaus und dem Kulturamt liegt, weitere Parkplätze geschaffen werden könnten.

Zwei Bauabschnitte sind geplant

Die Kosten für die Erneuerung und Aufwertung der Straße werden derzeit auf rund 610 000 Euro geschätzt. Sie liegen damit um 200 000 Euro höher, als zunächst angenommen. „Der Untergrund ist sehr schlecht“, begründete dies Amtsleiterin Egner im Fachausschuss. Das haben Probebohrungen gezeigt. „Wir müssen die Straße noch tiefer ausheben, als bisher geplant“, sagte sie. Eine zusätzliche tragende Schicht muss eingebracht werden, sagt sie unserer Zeitung. Die Gasleitungen müssen tiefer in die Erde gelegt werden. Die Arbeiten sollen in zwei Bauabschnitten ausgeführt werden, damit die Anrainer immer nur ein kurzes Stück zu Fuß laufen müssen.

Der Technische Ausschuss hat die Pläne der Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung bereits abgesegnet. Das letzte Wort hat aber das Vollgremium des Gemeinderates, der sich am Dienstag, 12. Dezember, auch dazu beraten wird.