Fällt aus: der Stadtlauf. Foto: Archiv/Peter Mann

Aufgrund der Corona-Pandemie sagt die Skizunft Kornwestheim einen ihrer Jahreshöhepunkte ab.

Kornwestheim - Die Absage sei am Ende nicht mehr schwergefallen, betont Klaus Schappke. „Die Gesundheit aller steht im Vordergrund“, sagt der Stadtlauf-Organisator, nachdem am Sonntagabend die Entscheidung gefallen ist: Die 24. Auflage der Veranstaltung, die eigentlich am 26. April in der Kornwestheimer Innenstadt hätte über die Bühne gehen sollen, fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus. Im vergangenen Jahr hatten 1048 Männer, Frauen und Kinder die Laufschuhe geschnürt.

Natürlich sei die Absage aber vernünftig gewesen. Schappke, der in der vergangenen Woche noch auf Malta weilte und laut eigener Aussage „mit dem letzten Flieger“ ausgeflogen wurde, hatte sich schon von unterwegs ein Bild von der Lage verschafft. „Natürlich haben wir da schon mitbekommen, dass zum Beispiel die Städtischen Orchester alles absagen mussten.“ Somit sei der Gedanke an die Absage bei ihm selbst, beim ersten Skizunft-Vorsitzenden Uwe Heinle und auch bei dessen Stellvertreter Timo Keller schnell vollends gereift. Keller weilte nach seiner Teilnahme an einer Ski-Ausfahrt des Vereins nach Südtirol übrigens selbst vorsichtshalber in zweiwöchiger Corona-Quarantäne.

Einen Ersatztermin wird es in diesem Jahr nicht geben. Darüber habe man erst gar nicht lange nachgedacht. „In den nächsten Monaten geht sowieso nichts, so wäre allenfalls der Herbst geblieben“, so Schappke. Und im Herbst gebe es bereits den Kornwestheimer Triathlon, den ebenfalls die Skizunft schultert. „Vom Triathlon hoffen wir, dass er stattfinden kann. Aber zweimal Helfer für solche Großveranstaltungen zu finden, wäre unmöglich gewesen.“ Dass man die Laufbegeisterung in Kornwestheim nicht aufrecht erhalten könne, davor ist dem Organisator nicht bange. „Vor einigen Jahren ist der Lauf schon einmal ausgefallen, damals lag es an Umbaumaßnahmen an der Route“, blickt Schappke zurück. Das habe der Sache einst aber auch keinen Abbruch getan, ein Jahr später hätten sich wieder zahlreiche Athleten auf die gut zehn Kilometer lange Strecke begeben. Beim neuen Termin für das Jahr 2021 ist Schappke zwar noch sehr vorsichtig, nennt als Möglichkeit aber den 17. April.

„Wenngleich die Vorbereitungen und die Organisation schon weit vorangeschritten sind, stand es für die Vorstandschaft und die Organisatoren, nach reiflicher Überlegung, außer Frage, dass die inzwischen eingetretene verschärfte Situation eine Durchführung nicht zulässt“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung der Skizunft zur Absage. Und Vorbereitungen hatte der Verein in der Tat bereits einige getroffen. So liegen zum Beispiel sämtliche Helfershirts fertig bedruckt bereit. „Die können wir aber zum Glück auch nächstes Jahr noch benutzen“, so Schappke, „das ist mit dem Sponsor Große-Vehne schon so abgesprochen und dafür sind wir sehr dankbar.“ Die Bestellung der Startnummern habe man glücklicherweise noch stoppen können, auch die Getränkelieferung von der Landeswasserversorgung habe man problemlos absagen können. Den Schulen, die ihre Teilnahme am Schul-Cup zugesagt hatten, hat Schappke am Sonntagabend noch geschrieben. „Grundlegende Dinge waren organisiert, nur die Medaillen hatten wir noch nicht“, sagt er, „wir waren also schon recht weit und hätten entspannt vollends zu Ende arbeiten können.“

Der Ausfall des Stadtlaufs trifft die Skizunft zwar, allerdings erschüttert er den Kornwestheimer Verein nicht in seinen Grundfesten. „Natürlich fallen für uns einige Einnahmen weg, aber die Absage reißt nun auch kein tiefes Loch in die Kasse“, versichert Schappke. Von den Startgeldern sei ohnehin ein guter Teil wieder in die Organisation des Laufs geflossen. „Natürlich fehlen uns aber die Einnahmen aus der Bewirtung und wir hatten im Vorfeld auch schon Ausgaben“, so Schappke, „aber das sind keine Beträge, die die Skizunft an den Rand der Insolvenz führen.“ Es sei am Ende ein Verlust, der sich in Grenzen halte.