Auf den neuen Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wartet viel Arbeit: Jürgen Kessing benötigt die Qualitäten eines Sprinters, aber auch langen Atem. Foto: dpa

Die Herausforderung für den neuen DLV-Präsidenten Jürgen Kessing ist groß – und seine Doppelbelastung aus Beruf und Ehrenamt gewaltig. Trotzdem muss er schnell liefern, meint unser Redakteur Jochen Klingovsky.

Bietigheim-Bissingen/Frankfurt - Der Start verlief reibungslos. Jürgen Kessing wurde mit klarer Mehrheit zum neuen Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) gewählt, doch schon jetzt ist klar: Der Mann benötigt sowohl einen schnellen Antritt wie auch einen langen Atem. Schließlich sind die Herausforderungen groß. Heim-EM 2018, Strukturreform im deutschen Sport, Kampf gegen Doping – der DLV-Boss ist voll gefordert. Als Motivator. Als Organisator. Als Mahner. Als Gestalter. Und zwar schon auf den ersten Metern, nicht erst nach langem Anlauf. Fraglich also, ob der Plan von Kessing aufgeht, die erste vierjährige Amtszeit zum Einarbeiten zu nutzen, um dann in den zweiten vier Jahren Akzente zu setzen. Er wird schneller liefern müssen.

Einfach ist das nicht. Kessing kommt zwar aus der Leichtathletik, als Sportfunktionär fehlt es ihm aber an Erfahrung. Zudem ist er als Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen zeitlich stark eingebunden, zu Terminüberschneidungen wird es zwangsläufig kommen. In der Kommunalpolitik wie in der Leichtathletik gibt es Skeptiker, die genau beobachten werden, wie Kessing diesen Konflikt löst. Der OB und DLV-Boss hat vor, in zwei Laufbahnen erfolgreich zu sein. Er wird hart arbeiten müssen, um dieses Ziel zu erreichen.

jochen.klingovsky@stzn.de