Joshua Stallbaum Foto: Privat

Der 16-jährige Joshua Stallbaum vom TSV Schmiden knackt im Stabhochsprung die Norm für die deutschen Meisterschaften in Rostock.

Ulm/Schmiden - Die Freiluftsaison 2021 hat für Joshua Stallbaum mit einem Paukenschlag begonnen. Der Nachwuchs-Leichtathlet des TSV Schmiden hat am vergangenen Sonntag bei einem Vierkampf in Ulm, bei dem ausnahmslos Kaderathleten aus Baden-Württemberg eingeladen waren, die U-18-Konkurrenz im Stabhochsprung gewonnen. Und nicht nur das. Mit seinen übersprungenen 4,35 Metern knackte der 16-Jährige nach einem negativen Corona-Schnelltest am Morgen und unter Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Abstandsregeln auch die Norm (4,30 Meter) für die deutschen Meisterschaften in seiner Altersklasse. Diese finden am 31. Juli und 1. August in Rostock statt – wenn es denn die Corona-Pandemie zulässt.

Ein Traum ist in Erfüllung gegangen

Zwar sei die Qualifikation für die nationalen Titelkämpfe durchaus das Saisonziel gewesen. Dass ihr Athlet diese aber gleich im ersten Anlauf schaffen würde, hat selbst Susanne Widmann-Klein, Trainerin beim TSV Schmiden, nicht für möglich gehalten. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagt sie. Wegen seiner guten Leistung darf Joshua Stallbaum an diesem Samstag bei einem Ländervergleichskampf der Teams aus Baden-Württemberg, Hessen und Bayern auch im Stabhochsprung sein Können zeigen – bisher war er nur in seiner Spezialdisziplin, dem Diskuswerfen, hierfür nominiert gewesen. Joshua Stallbaums weitere Leistungen im Vierkampf am Sonntag: 38,75 Sekunden über 300 Meter, 16,09 Sekunden über 110 Meter Hürden und 13,50 Meter im Kugelstoßen. In der Summe der erzielten Punkte reichte das zum vierten Rang, wobei die drei vor ihm Platzierten alle dem älteren Jahrgang 2004 angehören. Sieger wurde in Ulm Emanuel Molleker (LG Filder).

Susanne Widmann-Klein sorgt sich um Sportler aus der zweiten Reihe

Bereits am vergangenen Donnerstag hatten Joshua Stallbaum (110 Meter Hürden, Speerwurf) sowie Niklas Moll (100 Meter) und Laura Heeger (Stabhochsprung), beide ebenfalls vom TSV Schmiden, bei einem Wettkampf für Kaderathleten in Bönnigheim ihre Frühform getestet. „Wir können mit den Ergebnissen ganz zufrieden sein“, sagt Susanne Widmann-Klein, die kein Hehl daraus macht, dass sie sich vor allem um ihre Athleten aus der zweiten Reihe sorgt. Also jene Talente, die (noch) keinem Kader angehören. Die konnten – im Gegensatz zu den Kaderathleten – in den Wintermonaten wegen der Corona-Pandemie nicht in der Halle trainieren. Zudem besteht derzeit wenig Aussicht darauf, dass sie an einem Wettkampf teilnehmen und sich somit möglicherweise ebenfalls für die deutschen Titelkämpfe qualifizieren können. „Da tut sich eine große Schere auf“, sagt die TSV-Trainerin. Das Thema werde gewiss noch große Diskussionen nach sich ziehen. „Keiner weiß derzeit, wann, wo und wie es weitergehen wird“, sagt Susanne Widmann-Klein.

Titelkämpfe sind neu terminiert

Immerhin sind mittlerweile die im Juni wegen Corona ausgesetzten Titelkämpfe neu angesetzt. So sollen die baden-württembergischen U-20-Mehrkampfmeisterschaften am 3./4. Juli in Weingarten oder am 24./25. Juli in Pliezhausen stattfinden, die U-18/U-20-Landesmeisterschaften am 10./11. Juli in Langensteinbach und die württembergischen U-16-Meisterschaften am 17./18. Juli in Ulm.