Polizisten hätten den 54-Jährigen am Boden kurzfristig in Bauchlage fixiert. Der Mann starb noch am Einsatzort. (Symbolfoto) Foto: dpa/Roland Weihrauch

Bei einem Polizeieinsatz nahe Köln ist ein 54-Jähriger gestorben, nachdem er von Beamten fixiert wurde. Jetzt ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen sechs Polizisten.

Leichlingen/Köln - Ein von Beamten fixierter 54-Jähriger ist bei einem Polizeieinsatz in Leichlingen bei Köln gestorben. Wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen sechs Polizisten, wie die Behörde am Dienstag erklärte. Nach der Obduktion des Leichnams hätten sich Hinweise darauf ergeben, dass der eingetretene Herzstillstand am Montag auf die Fixierung des Mannes in Bauchlage zurückzuführen sein könnte.

Die Polizei war am frühen Montagmorgen wegen eines Familienstreits gerufen worden. Als die Beamten in einer Wohnung eingetroffen seien, habe der 54-Jährige auf seiner Schwester gehockt und sie massiv gewürgt, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hätten die Beamten die Geschwister getrennt und den Mann aus dem Haus gebracht. Dort soll er massiv Widerstand geleistet haben. Polizisten hätten den ehemaligen Kampfsportler am Boden kurzfristig in Bauchlage fixiert. Trotz Reanimationsmaßnahmen sei er noch am Einsatzort gestorben.

Ein Rechtsmediziner habe noch am Einsatzort die 44-jährige Schwester des Mannes untersucht und festgestellt, dass sie sich durch die Gewaltanwendung ihres Bruders kurzzeitig in akuter Lebensgefahr befunden habe. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus, das sie nach ambulanter Behandlung wieder verlassen habe.