Am Mittwoch hat die Polizei am Remsufer eine Tote gefunden. Foto: 7aktuell.de/Kevin Lermer

Der 30 Jahre alte Tatverdächtige hat bei der Polizei umfassend ausgesagt. Die Ermittler vermuten, dass das Opfer schon am Donnerstag vergangener Woche starb. Einige Rätsel bleiben noch offen.

Weinstadt/Remshalden - Einen Tag nach dem Fund einer Frauenleiche am Remsufer in Weinstadt (Rems-Murr-Kreis) hat die Polizei neue Details zu dem Verbrechen bekannt gegeben. Demnach hat der 30 Jahre alte Tatverdächtige umfassend ausgesagt – die Ermittler sehen ihre bisherigen Vermutungen in dem Fall bestätigt. Sie gehen von Totschlag aus.

Am Donnerstag wurde das Opfer obduziert. Zumindest die Identifizierung galt jedoch als reine Formsache – schon bei der Entdeckung am Mittwoch waren sich die Ermittler so gut wie sicher, den Körper einer 40 Jahre alten Frau aus Remshalden gefunden zu haben, die am Montag als vermisst gemeldet worden war.

Massive Gewalt gegen Kopf und Hals ist die Todesursache

Die 40-Jährige soll laut der Obduktion durch „massive Gewalteinwirkungen gegen Kopf und Hals“ zu Tode gekommen sein. Die Ermittler vermuten, dass sich das Gewaltverbrechen in Weinstadt ereignete. Nach wie vor ist aber unklar, ob es sich bei der Fundstelle auch um jenen Ort handelt, an dem die 40-Jährige zu Tode gekommen ist.

Das Gebiet im Stadtteil Endersbach, in dem die Rems und der Haldenbach zusammenfließen, ist als Birkelspitze bekannt. Dass dort bei gutem Wetter jemand tagsüber unbeobachtet ein Verbrechen begehen könnte, scheint kaum vorstellbar: Auf den Wegen sind viele Spaziergänger und Radfahrer unterwegs, auch ein Streetfood-Restaurant findet sich in der Nähe.

Schon am Donnerstag soll die Frau zu Tode gekommen sein

Die Stelle, an der am Mittwoch der Leichnam entdeckt wurde, befindet sich in einem Gebüsch oberhalb der Uferböschung und war auf einem Feldweg direkt erreichbar, bevor die Kriminalpolizei ihn am Mittwoch abgesperrt hat. Der Fundort wurde umfangreich nach Spuren abgesucht, die Leiche von Rechtsmedizinern untersucht. Schon am Donnerstag war der Schauplatz wieder freigegeben.

Kollegen hatten die 40 Jahre alte Frau, die keine Kinder und in der Umgebung auch keine Verwandtschaft hatte, am Mittwochabend vergangener Woche zum letzten Mal an ihrem Arbeitsplatz gesehen. Am Tag darauf hatte sie frei und wollte sich laut Zeugenaussagen am Vormittag mit ihrem zehn Jahre jüngeren Exfreund treffen. Die Ermittler nehmen an, dass es dabei zum Streit kam und der 30-Jährige seine Exfreundin schon am Donnerstag umgebracht hat.

Der Verdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft

Als die als zuverlässig geltende Mitarbeiterin einer Messebaufirma am Freitag und am Montag nicht zur Arbeit erschien, wurde sie als vermisst gemeldet. Am nächsten Tag startete die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung nach der Frau, nach ihrem Exfreund sowie nach dessen Geschäftswagen. Mit diesem war er aus einer Nachtschicht von seinem Arbeitsplatz in Weinstadt geflohen, wenige Minuten bevor die Polizei ihn befragen konnte.

Nicht nur deshalb gilt der Mann als dringend tatverdächtig. Solange seine Expartnerin als vermisst galt, soll er sich widersprüchlich zu ihrem angeblichen Aufenthaltsort geäußert haben. Der 30-Jährige hatte sich am Mittwochmorgen auf einer Polizeidienststelle im Kreis Esslingen gemeldet. Sein Auto war verlassen im Schurwald aufgefunden worden. Zunächst waren seine Personalien festgestellt worden, er konnte einen Anwalt hinzuziehen und wurde am Tag danach vernommen.

Am Donnerstag ist der 30-Jährige auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser schickte ihn in Untersuchungshaft. Jetzt arbeiten eine 40-köpfige Sonderkommission der Polizei und das Landeskriminalamt daran, den genauen Hintergrund und den Ablauf der Tat aufzuklären.