So viele Aussteller wie noch nie haben am Dienstag bei der „Börse deiner Zukunft“ um Lehrlinge geworben. Die zeigten reges Interesse an dem Angebot. Foto: Thomas Krämer

Bei der „Börse deiner Zukunft“ konnten sich Jugendliche aus Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen am Dienstag über das Lehrstellenangebot informieren.

Filder - Was die beiden Teenager einmal machen wollen? „Gerne etwas mit Kochen oder Hotel.“ Jessica und Celine stehen am Stand der Mövenpick Hotels, riechen an Kräutern, Obst und Gemüse. „Dieses interaktive Element bieten wir zum ersten Mal an“, sagt Astrid Haag vom Hotel und freut sich über das große Interesse der Jugendlichen.

Haag präsentiert – neben weiteren 89 Ausstellern – an diesem Dienstag ihr Unternehmen bei der „Börse deiner Zukunft“ in der Filderhalle in Leinfelden, die am Morgen von Roland Klenk, dem Oberbürgermeister von L.-E., sowie seinem Amtskollegen Christoph Traub aus Filderstadt eröffnet worden war. „Filderstadt freut sich, gemeinsam mit dem diesjährigen Gastgeber Leinfelden-Echterdingen über ein wahrhaft volles Haus in der Filderhalle“, sagte Traub bei der Eröffnung. Er dankte den ausstellenden Unternehmen sowie den Schulleitern, die den Besuch der Börse zum Bestandteil des Stundenplans gemacht hatten. „Es ist mehr denn je von Bedeutung, junge Menschen beim Übergang von der Schule zum Beruf mit Ausbildungsbetrieben und fortführenden schulischen Angeboten zusammenzubringen und auf Studienmöglichkeiten hinzuweisen“, so Traub.

Mit dem Interesse zufrieden

Klenk freute sich über die im Vergleich zum Vorjahr – damals waren es 72 Aussteller – deutlich gestiegene Zahl von Unternehmen. Er erinnerte daran, dass bei der ersten Börse 2002 noch einen Mangel an Ausbildungsstellen gegeben habe. „Jetzt müssen sich die Unternehmen um die jungen Menschen bemühen“, so der OB.

Zufrieden mit dem Interesse an seinem Stand ist nach einigen Stunden in der Halle Martin Peick, der den Jugendlichen die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Leinfeldener Firma Euchner vorstellt. Zehn bis zwölf Azubis stelle man pro Jahr ein, „es ist aber schwierig, geeignete Bewerber zu finden“, sagt er und begründet dies damit, dass der Spezialist für Sicherheitsschalter im Maschinenbau in der Branche bekannt sei, aber nicht bei Privatpersonen. „Genau das wollen wir mit solchen Messeauftritten ändern“, ergänzt er. Wie bei Euchner können die Jugendlichen auch bei der Firma JW Froehlich unter Anleitung spielerisch ihre Fähigkeiten ausprobieren. Auch dort ist das Interesse laut der Personalreferentin Tabea Eising groß. „Wir werden besonders von Gymnasiasten frequentiert“, sagt sie.

Am gegenüberliegenden Stand geht es um die Arbeit mit Menschen. „Das Interesse ist gut“, sagt Nicole Schramm vom Altenheim Agape in Stetten. Und das nicht nur von Mädchen, sondern auch von Jungen.

Lehrstellen gibt’s auch an der Uni

Andreas Hauke, der für die Universität Stuttgart einen Stand in der Filderhalle betreut, kennt den Aha-Effekt: „Eine Berufsausbildung verbindet nicht jeder mit einer Universität“, sagt Hauke – dabei werden dort zurzeit 72 Jugendliche für ihr Berufsleben fit gemacht. Sie kommen vor allem von Realschulen und Werkrealschulen, aber auch von Gymnasien. Das Niveau der Schulabgänger lässt nach Haukes Beobachtung jedoch immer weiter nach. „Wir schauen zunehmend weniger auf die Noten“, sagt er. Schließlich könne aus einem mäßigen Schüler ein hervorragender Mitarbeiter werden. „Der Mensch“, so Hauke, „ist entscheidend“.