Wissen und Wandern kombinieren – diese Möglichkeit bieten Naturerkundungs- und Erlebnispfade. Im Kreis Esslingen gibt es unter anderem Pfade zu den Themen Astronomie, Geologie oder Wildrosen.
Wie weit ist der Mars vom Jupiter entfernt? Wie heißen die Früchte der Wildrose? Und wieso brodeln eigentlich die Vulkane auf der Schwäbischen Alb nicht mehr? Dieses Wissen kann man sich im Kreis Esslingen erlaufen: sieben ausgeschilderte Touren für neugierige Wanderer.
Bodenlehrpfad Beuren Dem Boden wird beim Erkunden oft wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Anders ist das auf dem Bodenlehrpfad in Beuren. Hier gibt es sieben begehbare Profilgruben, die unterschiedlich gefüllt sind. An zehn Stationen werden typische Böden mit ihren Eigenschaften, Funktionen und Gefährdungspotenzialen vorgestellt. Der vier Kilometer lange Pfad beginnt am Parkplatz des Freilichtmuseums Beuren, das mit dem Auto erreichbar ist. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, nimmt die Buslinie 179 oder 199 und steigt an der Haltestelle Brühl aus.
Natur- und Kulturlehrpfad Limburg Auf dem drei Kilometer langen Rundweg bei Weilheim/Teck dreht sich auf zwölf Tafeln alles um den schwäbischen Vulkanismus. Auf die Erkunderinnen und Erkunder warten Informationen zu Geologie, Geschichte, Nutzungs- und Kulturformen, Pflanzen- und Tierwelt an der Limburg bei Weilheim an der Teck. Zudem lohnt sich der Ausblick des Pfades. Der Natur- und Kulturlehrpfad kann mit den Bussen 173 und 177 erreicht werden. Anschließend muss noch ein rund 40-minütiger Fußweg zurückgelegt werden.
Neckarhäuser Wildrosenlehrpfad Noch nie etwas von der Hundrose oder der Essigrose gehört? Dann könnte ein Nachmittag auf dem Wildrosenlehrpfad im Biotop Verbundbrücke auf den Neckarhäuser Spitzäckern eine gute Idee sein. Vom Schwäbischen Albverein Neckarhausen 1996 angelegt, umfasst der Lehrpfad heute 20 Wildrosenarten. Vor allem die Früchte der Wildrosen sind bekannt, nämlich die Hagebutten. Neckarhausen ist am besten mit der Linie 188 oder 189 zu erreichen. Zum Schluss wartet auf die Roseninteressierten noch ein kurzer Fußweg.
Astronomischer Lehrpfad Aichwald Der Weg zu den Sternen ist er zwar nicht ganz, trotzdem kann man auf dem astronomischen Lehrpfad in Aichwald einiges über die Galaxis lernen. Der Planetenweg ist als 4,4 Kilometer langer Rundweg im Maßstab 1:2 Milliarden angelegt. So soll den Besucherinnen und Besuchern ein Gefühl der Größe des Universums vermittelt werden. Auf vorwiegend asphaltierten Wegen wandert man an insgesamt zwölf Stationen vorbei, die Wissen zur Sonne, den acht Planeten, dem Asteroidengürtel, den Plutoiden und der Milchstraße vermitteln. Der Planetenweg beginnt mit der Sonne am Jugendhaus (Krummhardter Straße 74), wo auch die Schurwaldsternwarte untergebracht ist. Die Buslinien 107 und 114 (bis Haltestelle Aichelberg Kronenstraße) bringen Interessierte zum Startpunkt des Planetenwegs.
Obstlehrpfad Frickenhausen Der Frickenhausener Obstlehrpfad zeigt alte Apfel– und Birnensorten aus dem Neuffener Tal und führt durch bestehende Streuobstwiesen, vorbei an Wildobstgehölzen und heimischen Bäumen. 140 Tafeln informieren Wanderinnen und Wanderer auf dem 2,5 Kilometer langen Lehrpfad über zahlreiche Obst- und Wildobstarten, Wildbienen und über die ökologischen Zusammenhänge in der Natur. Am Bahnhof ist der Frickenhausener Erlebnisweg 11 entlang der Bahnlinie in die Obstanlagen ausgeschildert, diesem folgen und schon ist der Lehrpfad in Sichtnähe. Wer mit dem Bus anreist, kann in Frickenhausen an der Haltestelle Rathaus aussteigen. Die Linien 195 und 198 halten dort.
Geologischer Lehrpfad Ströhmfeld-Weg Wer mehr über den Aufbau, die Zusammensetzung und die Struktur der Erdkruste erfahren möchte, sollte eine Wanderung auf dem Ströhmfeld-Weg einplanen. Der nach dem Wanderpionier benannte Weg ist 22 Kilometer lang und bietet erloschene Vulkanschoten, Höhlen und Spalten, seltene Orchideen und schroffe Felsen, die einen schönen Ausblick bieten. Während der Wanderung werden Albvorland und Albtrauf bin hinauf zur Albhochfläche durchwandert. Verschiedene Aufschlüsse zeigen den geologischen Aufbau der Landschaft – die Bildung des Urach-Kircheimer Vulkangebiets ist dabei der Schwerpunkt. In Metzingen am östlichen Ortsausgang beginnt der geologische Lehrpfad und endet in Neuffen am Schwimmbad. Auf der Strecke gibt es einige Einkehrmöglichkeiten und der gesamte Themenrundweg ist gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden.
Streuobstwiesen-Erlebnispfad Dettingen unter Teck Am Ortsrand von Dettingen unter Teck befindet sich der Lehrpfad, bei dem sich alles ums Thema Streuobst dreht. Neun Tafeln informieren entlang einer etwa zwei Kilometer langen Runde, beginnend am Parkplatz am Friedhof in Dettingen unter Teck, über den Lebensraum Streuobstwiese und die darin vorkommenden Vogelarten. Wer sein Smartphone dabei hat, kann über einen QR-Code die Vogelstimmen besonders gefährdeter Arten im Gelände hören, so beispielsweise vom Halsbandschnäpper. Der Pfad führt auch entlang neuer Landschaften mit weniger pflegeintensiven Baumarten, die als Ersatzlebensräume für Streuobstwiesen angelegt wurden. Wer an der Haltestelle Frickenhausen Kelterstraße aussteigt, hat noch einen circa zehnminütigen Fußweg vor sich. Um dort hinzugelangen, nimmt man die Linie 195 und 198.