Spargelfeld – noch sind Verbraucher nicht in Spargelstimmung. Foto: dpa/Martin Schutt

Der Spargel wird wieder gestochen. Folien auf Feldern und das milde Wetter machen das möglich. Wären die Temperaturen höher, wäre wohl zu viel Spargel auf dem Markt.

Die Spargelsaison im Südwesten hat begonnen. Seit einigen Tagen wird auf Feldern vor allem in Baden, aber auch in Teilen Württembergs das Edelgemüse gestochen, wie Verbände und Landwirte berichten. „Trotz Inflation bleibt der Spargelpreis für die Verbraucher stabil und bewegt sich auf Vorjahresniveau“, sagte Ariane Amstutz vom Landesbauernverband. Konkrete Angaben machte sie nicht. Badischer Spargel der Handelsklasse I war zuletzt in einigen Supermärkten für knapp unter 25 Euro je Kilogramm erhältlich.

Mancherorts würden schon 200 bis 250 Kilo pro Hektar am Tag aus der Erde geholt, berichtete Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer. Grund seien die günstigen Wetterbedingungen mit ausreichend Niederschlägen sowie Sonne und milde Temperaturen fürs Wachstum. Wäre es noch sonniger und milder, wäre noch mehr Spargel auf dem Markt - vermutlich zu viel für die Verbraucherinnen und Verbraucher, sagte Schumacher. Die Menschen müssten in Frühlingsstimmung sein, damit der Spargel in den Supermärkten und auf den Wochenmärkten großen Absatz finde.

Spargel unter Folien und in Tunneln

Spargel wächst im Südwesten vor allem unter Folien oder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern. Scheint die Sonne auf die Folie, heizt sich die Luft in den Tunneln auf bis zu 50 Grad auf und erwärmt die Erde auf derzeit gut 15 Grad, wie Verbandssprecher Schumacher erläuterte. Ab 18 Grad Erdtemperatur wachse der Spargel aus extra angelegten Dämmen besonders gut.

Das Gemüse gedeiht in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte. In Baden-Württemberg wird Spargel hauptsächlich in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von rund 2500 Hektar angebaut. Die Anbaufläche war in der Vergangenheit geschrumpft. Ein Sprecher des Agrarministeriums sagte kürzlich: „Es wird davon ausgegangen, dass sich die Reduzierung der Fläche noch bis zu einem gewissen Grad fortsetzen und dann zu einer Stabilisierung führen wird.“ Abzuwarten bleibe, inwiefern der Rückgang der Produktion durch Importe ausgeglichen werde.

Auch die Anzahl der Betriebe geht seit Jahren zurück. Waren es 2014 noch 314 Unternehmen, waren es 2022 noch 258, wie der Verband berichtete. Im vergangenen Jahr wurden seinen Angaben zufolge 9591,5 Tonnen Spargel im Südwesten geerntet.