Die Logistikhalle im Neckarpark (rot) Foto: Foto: © 2015 Stadtmessungsamt Stuttgart/StN-Bearbeitung: Klos

500 bis 600 Flüchtlinge kommen von Dezember 2015 bis Mai 2016 in der Nähe der Schleyerhalle in Stuttgart-Bad-Cannstatt unter. Das Land richtet in der Logistikhalle der Veranstaltungsgesellschaft in.stuttgart eine provisorische Landeserstaufnahmestelle ein.

Stuttgart - 500 bis 600 Flüchtlinge finden von Dezember 2015 bis Mai 2016 in der Nähe der Schleyerhalle in Stuttgart-Bad-Cannstatt Unterkunft. Das Land richtet hier eine vorübergehende Erstaufnahmestelle ein.

Das Gebäude in der Benzstraße wird für die Logistik von Veranstaltungen genutzt. Die Halle wird nach den German Masters der Springreiter, das bis 22. November dauert, frei. Bis dahin wird sie zum Einreiten der Pferde gebraucht. Ende Mai müssen die Flüchtlinge aber wieder weichen, denn dann braucht die Veranstaltungsgesellschaft in.stuttgart die Halle wieder.

Land prüft Kauf von Immobilie in Herrenberg

Unter anderem deshalb prüft das Land den Kauf des von der Firma IBM gemieteten Gebäudes am Herrenberger Fichtenberg als langfristige Landeserstaufnahmestelle. Es wird im Oktober frei, weil dann die 300 IBM-Mitarbeiter in die Zentrale nach Ehningen übersiedeln. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte jüngst bei der Mitgliederversammlung der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg auf Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer verwiesen. Dem Vernehmen nach soll es um die Summe von 20 Millionen Euro gehen.

Stadt muss bis Jahresende 6500 Flüchtlinge unterbringen

Bisher hat das Land seit 6. September eine provisorische Erstaufnahmestelle im ehemaligen Altenpflegeheim Haus Martinus der Caritas in der Stuttgarter Olgastraße. Dort wohnen derzeit knapp 300 Flüchtlinge. Die Nutzung der Immobilie durch das Land endet jedoch Ende September, weil die Stadt das Haus vorübergehend zur Unterbringung eigener Flüchtlinge braucht. „Mit dem Land ist besprochen, dass dort ab Oktober 270 Flüchtlinge im Rahmen der kommunalen Verpflichtung untergebracht werden“, sagt Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP). Aber auch die Stadt muss das Gebäude im Juli 2016 räumen. Dann will die Caritas dort ein modernes Pflegeheim errichten lassen. „Es wird zunehmend schwieriger, angemessene Unterkünfte in der Stadt zu finden – für die Notaufnahme, aber auch für die reguläre Unterbringung“, sagt Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Zur Zeit wohnen rund 4300 Flüchtlinge in der Landeshauptstadt. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge muss die Stadt bis Ende des Jahres 6500 Asylsuchende unterbringen. „Wir wissen nicht, wie viele es tatsächlich werden, aber es werden wohl nicht weniger“, sagt der OB. In diesem Sinne prüft die Stadt Waldheime auf ihre Eignung, und Handwerker bereiten leer stehende Wohnungen auf den Einzug von Flüchtlingen vor. Zu letzteren zählen zwei Objekte der städtischen Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) an der Ecke von Stammheimer- und Neckarsulmer Straße in Zuffenhausen und in der Inselsiedlung in der Ebersbacher Straße in Wangen. Dort sollen insgesamt 150 Plätze geschaffen werden.

„Wir wollen so lang wie möglich daran festhalten, dass niemand in Turnhallen oder in anderen Massenunterkünften untergebracht wird“, sagt Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU). Er gehe davon aus, dass der Gemeinderat bereits im Oktober über neue Systembauten entscheiden könne.