Auf der Pazifik-Insel Kamtschatka sind die Snowboarder verunglückt. Foto: dpa

Ein schwer verletzter Urlauber aus Sindelfingen hat unterdessen die Heimreise angetreten.

Moskau - Bei dem Lawinenunglück im äußersten Osten Russlands sind auch ein Mann aus Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) und ein in Baden-Württemberg lebender Bergführer ums Leben gekommen. Das bestätigte die Polizei am Mittwoch auf Anfrage. Das 44 Jahre alte Mitglied des Villinger Skiclubs sei zum ersten Mal in dem russischen Skigebiet gewesen. Die Leichen des Schwarzwälders und weiterer getöteter Abenteurer sollten nach Angaben der Agentur Interfax im Laufe des Mittwochs nach Moskau geflogen und von dort nach Deutschland übergeführt werden.

"Derzeit setzen wir alles daran, die Überlebenden, Verstorbenen und ihre Angehörigen, die sofort nach Bekanntwerden des Unglücks nach Kamtschatka gereist waren, schnellstmöglich in ihre Heimat zurück zu bringen", heißt es auf der Internetseite des Schonacher Reiseveranstalters Flory Kern. Die vier russischen Todesopfer sollen auf Kamtschatka begraben werden. Fünf deutsche Touristen und ein Belgier waren bei der Katastrophe unverletzt geblieben. "Es grenzt an ein Wunder, dass einige der Skifahrer sowie der Pilot das Unglück überlebt haben", erklärte dazu eine Flory-Kern-Sprecherin.

Ein schwer verletzter Urlauber, nach dpa-Informationen ein Mann aus Sindelfingen (Kreis Böblingen), hat unterdessen mit einem Charterflug die Heimreise angetreten. "Er hat beschlossen, die Behandlung in Deutschland fortzusetzen", sagte die Chefin des örtlichen Reiseveranstalters im russischen Kamtschatka. Ein Arzt begleitete den verletzten Württemberger.

Die Männer hatten nach den bisherigen Ermittlungen bei einer Helikopter-Skitour die Schneemassen selbst ausgelöst. "Es steht fest, dass es nicht der Helikopter war", teilte Flory Kern mit. "Dieser stand zur Zeit des Lawinenabgangs zunächst unbeteiligt und mit ausgeschalteten Motoren unten im Auslaufbereich." Neben sechs Skifahrern und Snowboardern und dem Bergführer kamen auch zwei Mann der Hubschrauberbesatzung und der Enkelsohn des Piloten ums Leben.

Nach Bekanntwerden des Unglücks hatte die nachfolgende Kamtschatka-Reisegruppe ihre Reise von Moskau nach Sibirien sofort abgebrochen. "Auch die letzte Kamtschatka-Reise wurde natürlich abgesagt", erklärte der Reiseveranstalter. Ob weitere Reisen abgesagt werden müssten, stehe noch nicht fest.