Über das Gendern gibt es in Deutschland schon lange eine gesellschaftliche Debatte. ARD und ZDF wollen weiterhin Gendersterne benutzen (Symbolbild). Foto: dpa/Peter Kneffel

ARD und ZDF wollen ihren Redaktionen weiterhin die Verwendung von Sonderzeichen wie etwa den Genderstern erlauben – auch, weil sie die Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern vor allem in den sozialen Medien beachten wollen.

Trotz anderslautender Empfehlung des Rechtschreibrats halten ARD und ZDF daran fest, auch weiterhin eine gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen zu benutzen. Der Zeitung „Bild“ (Mittwoch) sagte eine ARD-Sprecherin: „Die Entscheidung, ob wir Sonderzeichen verwenden oder nicht, richtet sich nach den Bedürfnissen und Erwartungen unserer Nutzerinnen und Nutzer.“

 

Viele junge Menschen würden „gerade auf Social Media“ den Genderstern oder Doppelpunkt als „selbstverständlich und alltäglich“ empfinden. „Es ist daher den einzelnen Redaktionen überlassen, ihre eigenen Zielgruppen optimal zu bedienen, weil sie sie am besten kennen.“

ZDF will ähnlich vorgehen

Ähnlich will laut Zeitung das ZDF vorgehen. „Für die Sprache in journalistischen Beiträgen, vor allem bei der gesprochenen Sprache, gibt es keine konkreten Vorgaben und Regelungen“, erklärte ein Sprecher. Doch „grundsätzlich achtet das ZDF darauf, diskriminierungsfrei zu kommunizieren. Dabei sollen sich alle angesprochen und wertschätzend behandelt fühlen“.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte kürzlich erklärt, er wolle die Entwicklung geschlechtergerechter Sprache mit Sonderzeichen zunächst weiter beobachten. Das Gremium beschloss am vergangenen Freitag, in das amtliche Regelwerk einen Ergänzungspassus aufzunehmen, in dem es heißt: „Diese Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie. (...) Ihre Setzung kann in verschiedenen Fällen zu grammatischen Folgeproblemen führen, die noch nicht geklärt sind.“