Ein kleiner Junge rückt Gandhis Brille zurecht Foto: Fischer

Das Erfahrungsfeld der Sinne eins und Alles bei der Welzheimer Laufenmühle ist um eine Attraktion reicher – nämlich um hölzerne Köpfe von acht Persönlichkeiten.

Welzheim - Das Erfahrungsfeld der Sinne Eins und Alles bei der Laufenmühle in Welzheim (Rems-Murr-Kreis) ist um eine Attraktion reicher. Doch was heißt eine Attraktion: Tatsächlich sind es die Köpfe von acht Persönlichkeiten, die aus Holz geschnitzt wurden und die Besucher begrüßen.

Gestaltet hat die überlebensgroßen Schädel der Freiburger Bildhauer Hansjörg Palm, dessen Schaffensprozess in den vergangenen Wochen von den interessierten Gästen beobachtet werden konnte. „Hall of Fame“ heißt diese Station auf dem Wunderweg des Erfahrungsfelds – wobei die Berühmtheiten der Weltgeschichte natürlich nicht in einer Halle, sondern unter freiem Himmel ausgestellt sind. Konkret handelt es sich um die Köpfe von Johann Wolfgang von Goethe, Nelson Mandela, des Pazifisten Mahatma Gandhi, des Künstlers Joseph Beuys, der Krankenpflegerin Florence Nightingale, von Rudolf Steiner und der Ärztin und Mitbegründerin der anthroposophischen Medizin, Ita Wegmann. Dazu kommt noch der Kopf des Pädagogen und Erfinders der Erfahrungsfeld-Idee, Hugo Kükelhaus.

Bearbeitet hat der 55-jährige Künstler hierfür Klötze aus Eichenholz, um mit Kettensäge, Beil und Schnitzmesser die 200 Kilogramm schweren Köpfe zu formen. Bei allen diesen Persönlichkeiten sei eine zutiefst menschliche Motivation als Gemeinsamkeit für ihr Handeln erkennbar: bei Gandhi etwa die absolute Gewaltlosigkeit, bei Goethe der Gedanke menschlicher Entwicklung und ganzheitlicher Naturerkenntnis, beim Südafrikaner Mandela der Kampf gegen die Unterdrückung, verbunden mit dem gleichzeitigen Aufruf zur Versöhnung.

Zuvor beschäftigte sich Palm intensiv mit Fotos aus den verschiedensten Lebensaltern der Persönlichkeiten. Dabei erkannte er: „Erst um das 50. Lebensjahr herum wurden die Menschenfreunde markant, hatten sie ihre volle Individualität entfaltet.“ Diese besondere Art der Schönheit wolle er zeigen – jene des reifen Menschen. Im kommenden Jahr sollen weitere Köpfe folgen – allerdings müsse dringend die Frauenquote erhöht werden. Im Visier hat Palm etwa Sophie Scholl oder Mutter Teresa.

Das Erfahrungsfeld der Sinne ist ein anthroposophisch orientierter Freizeit- und Erlebnispark im Welzheimer Wald (www.eins-und-alles.de). Sonntags kann das Areal auch mit der Schwäbischen Waldbahn von Schorndorf aus erreicht werden – Haltestelle Laufenmühle.