Parken auf dem Gehweg ist auch dem städtischen Ordnungsamt ein Dorn im Auge. Foto: z/privat

Für Fußgänger war am Leinfelder Fasanenweg wegen der Daimler-Baustelle über Wochen kein Durchkommen mehr. Das soll sich noch kurz vor Weihnachten ändern.

Leinfelden - Betonleitwände werden am kommenden Dienstag am Leinfelder Fasanenweg aufgestellt. Sie werden zwischen dem dort noch verbliebenen Gehweg und der Fahrbahn platziert. Mit diesen Wänden soll sicher gestellt werden, dass der Gehweg nicht mehr zugeparkt wird und die Fußgänger dort auch wieder sicher laufen können. Nötig wurde diese Maßnahme, weil die Situation dort gerade für Menschen, die zu Fuß unterwegs waren, eine ganze Weile lang ziemlich unbefriedigend war.

 

„Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Fußgänger im Halbdunkel zwischen Lastwagen und Gabelstapler gerät oder sich auf einer möglicherweise ungeräumten und winterlich glatten Privatfläche auf den Hosenboden setzt – was dann diverse Haftungsfragen aufwirft“, hat Stefan Bolz, Redakteur in einem Verlag mit Sitz am Fasanenweg, bereits vor elf Tagen unserer Zeitung geschrieben.

Der Komplex hat Gestalt angenommen

Das Problem: Der Autobauer Daimler lässt derzeit im Norden von Leinfelden einen großen Bürokomplex für bis zu 2000 Mitarbeiter in die Höhe ziehen. Die von dem Unternehmen beauftragte Baufirma ist fleißig, der Komplex hat schon Gestalt angenommen. Das rege Treiben hat aber auch Folgen, über die sich gerade Fußgänger regelmäßig aufregen dürften.

Denn der Gehweg, der von der Haltestelle Frank ins Gewerbegebiet führt, war gerade vormittags „quasi unpassierbar, weil er ständig von mehreren Lastwagen zugeparkt wird“, kritisierte Stefan Bolz in seiner E-Mail. Auf der Straße sei kein Durchkommen mehr, weil die Bürocontainer der Baustellenleitung bereits eine Spur blockierten und der Rest als Lade- und Logistikfläche genutzt werde. Fußgänger, die in den hinteren Abschnitt des Fasanenwegs wollten, waren gezwungen über die Parkplatz-Zufahrt des Telekom-Gebäudes zu laufen. Was dem Unternehmen nicht besonders gefiel, weshalb es einen Teil seiner Flächen schon mit Flatterband abgesperrt hat.

Mittlerweile hat sich die Situation etwas verändert. „Neuerdings stehen genau in dem Bereich, in dem man als Fußgänger auf die rechte Straßenseite wechseln muss, Baumaschinen und schwere Trucks in Reih’ und Glied, die be- und entladen werden“, berichtet Bolz nun. „Als Fußgänger bleibt einem also wieder nur übrig, über ein Privatgelände zu laufen oder man marschiert zwischen all den Lastern und Maschinen auf der schlammigen Straße herum“, sagt er.

Die Baustelle platzt aus allen Nähten

Auch bei der Stadtverwaltung von Leinfelden-Echterdingen hat die Sache schon Wellen geschlagen. „Das Problem ist uns bekannt“, sagt Jutta Rößler, Vizeleiterin des städtischen Ordnungsamtes, unserer Zeitung auf Nachfrage. „Diese Baustelle ist ein Riesenobjekt.“ Sie platze aus allen Nähten. Die Fläche sei ausgeschöpft. Das Parken der Lastwagen auf dem Gehweg sei auch dem Ordnungsamt ein Dorn im Auge. „Das ist ein No-Go“, sagt Rößler. Zumal es aufgrund dieser Baustelle eh nur noch auf einer Straßenseite einen Gehweg gebe.

Um diesen Verstoß zu ahnden, seien die Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes in jüngerer Zeit sehr oft in diesem Eck von Leinfelden unterwegs gewesen. Die Stadt habe Kontakt mit der von Daimler beauftragten Baufirma aufgenommen. Sie habe zugesagt, die Fahrer anzuweisen, ihre Lastwagen zunächst an einer nahen Raststätte zu parken und erst dann zur Baustelle zu fahren, wenn die Ladung direkt gebraucht werde.

Am Dienstag – und damit zwei Tage vor Weihnachten – sollen nun auf Kosten der Baufirma Betonleitwände aufgestellt werden, die ein Parken auf dem Gehweg verhindern und den Fußgängern wieder mehr Sicherheit bringen.