Im Planetarium kann man nun wieder kosmische Ereignisse von intergalaktischen Ausmaß erleben. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Mehrere Wochen lang ist das Planetarium wegen Sanierungsarbeiten geschlossen gewesen. Nun erstrahlt es in anderem Licht und bietet eine neue Show.

Gerade ist die Milchstraße mit dem Andromedanebel zusammengestoßen. Die beiden Spiralgalaxien waren unausweichlich aufeinander zugerast, dann haben sie sich unauflösbar ineinander verwirbelt. Jetzt bewegt sich eine ganz neue, ungleich größere Galaxie mit viel mehr Sonnen und Planeten durch die unvorstellbaren Weiten des Weltalls. Nach so einem kosmischen Ereignis mit intergalaktischen Ausmaßen fällt es etwas schwer, in die Stuttgarter Samstagabend-Realität zurückzukehren.

Mehr als 3000 Besucher kamen ins Planetarium

So ist es bei der Langen Nacht der Museen sicher vielen der im Laufe der Nacht mehr als 3000 Besucherinnen und Besucher gegangen, die sich im Planetarium auf eine kurze Reise durch die Erd- und Sonnensystem-Geschichte eingelassen haben. Manchen entfährt beim Verlassen des Kuppelsaals noch ein „Super!“, viele lassen die Eindrücke eher schweigend beeindruckt auf sich nachwirken.

Ein Stuttgarter Paar hat sich das Planetarium ganz gezielt als Startpunkt in der Museumsnacht ausgesucht. „Wir waren schon lange nicht mehr da“, sagen die beiden. „Es war ja lange geschlossen.“ Und schon eilen sie weiter, um die erste von den insgesamt zwölf Vorführungen im Laufe des Abends nicht zu verpassen. Schließlich wollen sie noch weiter, vermutlich in Richtung Marktplatz und Rathaus.

In den vergangen Wochen wurde die Beleuchtung erneuert

„Seit es die Lange Nacht gibt, haben wir eigentlich immer die gleiche Situation“, freut sich Dr. Uwe Lemmer über die Beliebtheit seines Hauses, um das sich schon am frühen Abend eine lange Schlange Wartender zieht. Der Leiter des Stuttgarter Carl-Zeiss-Planetariums freut sich, dass er nach vielen Wochen sanierungsbedingter Schließung in der Museumsnacht erstmals wieder zeigen kann, wie faszinierend diese Weltraum-Geschichten sein können. Und das noch dazu in ganz neuem Licht.

Nach einer intensiven Planungsphase von mehr als einem Jahr ist jetzt die ganze Deckenbeleuchtung denkmalgerecht erneuert worden. „Wir hatten hier zuletzt ein Sammelsurium von Energiesparleuchten, Glühbirnen, was wir halt noch gefunden haben“, sagt Lemmer. „Und die konnten wir entweder ein- oder ausschalten.“

Jetzt befinden sich in den ebenfalls geschützten und deswegen äußerlich unveränderten Lampen an der Decke neue Fassungen, in denen energiesparende LED-Leuchtmittel stecken, die noch dazu gedimmt werden können. „Wir sind ganz zufrieden“, sagt Lemmer und freut sich schon auf das nächste planetarische Ereignis: Am Dienstag ist Vorpremiere der neuen Show, die in der Umbauphase entwickelt wurde. Und vielleicht wird es auch darin am Ende wieder heißen: „Wir sind nur Reisende auf einer kurzen Fahrt.“