Busse fahren die Ziele an Foto: Leif Piechowski

Es ist so eine Art Leistungsschau der Kreativen. Am Samstag laden mehr als 90 Ausstellungsorte in Stuttgart zur Langen Nacht der Museen. Galerien, Ateliers, und klar, Museen laden von 19 bis 2 Uhr ein.

Stuttgart - Es ist so eine Art Leistungsschau der Kreativen. Am Samstag laden mehr als 90 Ausstellungsorte in Stuttgart zur Langen Nacht der Museen. Galerien, Ateliers, und klar, Museen laden von 19 bis 2 Uhr ein.

Selbst erfahrene Stadtbummler und Museumsgänger können dabei Neues entdecken. 15 Häuser sind erstmals dabei, so feiert etwa das Schloss Solitude seine Premiere. Hier gab Herzog Carl Eugen rauschende Feste, und hier lernt man auch, dass der Schwabe keinesfalls immer geizig und knickerig ist. Mit einer Foto-Kulisse kann man sein Rokoko-Selfie machen. Selfie, so heißt heutzutage das Selbstporträt. Gerne, dann auch im Internet verbreitet.

Doch bei der vom Stadtmagazin Lift veranstalteten Langen Nacht der Museen muss man noch nach alter Väter Sitte selbst unterwegs und nicht nur virtuell anwesend sein. Man kann den Abend sogar für die Fitness nutzen. Stuttgart Marketing bietet Stäffelestouren im Mondschein an. Am i-Punkt an der Köingstraße geht man los und klettert über den Pariser Platz zum China-Garten, ehe man am Linden-Museum herauskommt. Vielleicht etwas außer Atem, aber dafür mit neuen Einsichten und einer besseren Kondition.

Spannend auch der erste Auftritt des Neuen Schlosses bei der Museumsnacht. Zäh wehren sich Politik und Bürokratie zwar gegen die Öffnung des Schlosses für die Bürger, doch am Samstag übt man schon einmal und lässt auch gewöhnliche Menschen hinein. Neu mit dabei sind auch diverse Galerien und Ausstellungsräume , das künftige Stadtmuseum Stuttgart, das einen Ausblick auf die Zukunft gibt, und das Schick-Areal in Feuerbach. Dort haben sich Künstler, Handwerker und Ateliers angesiedelt.

Nicht nur dort gewährt man den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen. Im Haus der Geschichte kann man zuschauen, wie die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg entsteht, im Landesmuseum zeigen Restauratoren, wie sie arbeiten, im Museum Schloss Rosenstein kann man Präparatoren zuschauen, im Historischen Leichenhaus und im Krematorium des Pragfriedhofs kann man sich gruseln, das Bunkerhotel unter dem Marktplatz öffnet seine Türen, die Stuttgarter Moschee gewährt ebenso Einblicke wie der Stuttgarter Hafen.