Bei eisigen Temperaturen strömten die Besucher zur Langen Nacht der Museen in Stuttgart. Foto: 7aktuell.de/Andreas Friedrichs

Die Lange Nacht der Museen entwickelt sich bereits zu Beginn des Abends zu einem Erfolg. Trotz der Kälte waren viele Menschen in die Stadt gekommen, um am Programm teilzunehmen.

Stuttgart - Tausende Besucher haben am Samstagabend bei der langen Nacht der Museen die Stuttgarter Innenstadt bevölkert. Bereits kurz nach dem offiziellen Start um 19 Uhr gab es an einzelnen Orten - trotz klirrender Kälte - lange Warteschlangen. So auch vor dem Neuen Schloss, das für viele Besucher am Anfang ihrer Kultur-Tour durch die Landeshauptstadt stand.

Auch der aus Öhringen angereiste Günther Wenzel und seine seit Jahrzehnten in Stuttgart lebende Schwester hatten den Besuch des Neuen Schlosses „ganz bewusst“ an den Anfang ihres kulturellen Nachtausflugs gelegt. „Die lange Nacht der Museen ist für uns seit vielen Jahren ein ganz besonderes Highlight zum Jahresbeginn, auf das wir uns lange freuen“, so das Geschwisterpaar, das bereits vor drei Jahren einmal bei einer langen Museumsnacht durchs Neue Schloss geschlendert war und diesen Besuch so positiv in Erinnerung hatte, „dass wir da unbedingt wieder hin wollten“. In Erinnerung an die damalige Schlange „war für uns klar, dass wir dorthin als erstes müssen“, so Günther Wenzel.

Quasi im Minutentakt zogen Besucher ins Schloss ein, wo es bei einem Rundgang nicht zuletzt viel Spannendes zu Tisch und Tafel zu sehen gab. Aber auch am Eingang des Ehrenhofs standen die Besucher Schlange. Ebenfalls um lebendige Geschichte zu erleben, allerdings auf vier Rädern. Das zum fünften Mal organisierte „Rollende Museum“ bot hunderten Oldtimerliebhabern die Möglichkeit, einmal mit einer betagten Karosse durch die City zu cruisen. Allerdings teilweise mit Zittereffekt, den viele der Oldies besaßen keine Heizung, einige der Cabrios waren zudem ohne Verdeck unterwegs.

Tenöre bleiben zunächst im Schnee stecken

Den Besuchern wie der 21-jährigen Marielle war das völlig egal. Ihr Fazit nach der Rundfahrt: „Einfach geil.“ Die Kälte machte dabei nicht nur den Besuchern zu schaffen. Auch das Kunstmuseum litt in gewisser Weise unter der Rückkehr des Winters. Zwar zog es viele Hundert Besucher in das Ausstellungshaus, diejenigen, die aber bereits um 20 Uhr die Operette für zwei schwule Tenöre erleben wollten, mussten Geduld beweisen. Auf ihrer Anreise von Berlin waren die Tenöre Felix Heller und Robin Neck mit ihrem Zug im Schnee stecken geblieben. Erst kurz vor dem geplanten ersten Auftritt fand daher die Tonprobe statt - die aber zur Freude der Sänger auch bereits mit viel Beifall bedacht wurde.

Bereits vor dem offiziellen Start hatten Kinder in der ifa-Galerie, im Linden-Museum sowie in der LBBW-Kunstsammlung, dem Haus der Geschichte und im Jungen Schloss Gelegenheit, sich Kunst und Kultur mit altersgerechte Angeboten zu nähern. Und die Angebote wurden gut in Anspruch genommen. So auch die Foto-Aktion in der ifa-Galerie, wo sich Kinder und Jugendliche mit besonderen Accessoires im Comicstyle ablichten lassen und die Bilder anschließend mit Farben überarbeiten konnten . „Wir hatten rund 120 Kinder“, so die Organisatorin des Kinderprogramms Stefanie Alber. Das seit Jahren angebotene Programm für den Nachwuchs werde immer besser angenommen, „und macht riesigen Spaß“, wie eine junge Besucherin attestierte.

Viele Besucher bei der StZ-Kunstaktion

Viele Besucher kamen auch bereits zur Preview vonFrischluftalarm, der StZ-Kunstaktion am Schloßplatzmit dem Künstler Erik Sturm in einem Zirkuszelt. Sturm zeigte dabei Arbeiten die er in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Feinstaub geschaffen hatte.

Auch außerhalb der Stadtmitte herrschte bis in die späten Abend-, teils bis in die frühen Morgenstunden, vielerorts Hochbetrieb. Mit Busen konnten die Kulturstätten auf einer Reihe von Routen bequem angesteuert werden.