Aus diesem Gebäude an der Paracelsusstraße musste die Landwirtschaftliche Schule bereits im vergangenen Jahr ausziehen. Seither wird die Situation immer prekärer. Foto: Archiv Blohmer

Die Landwirtschaftliche Schule Hohenheim ist das Dauerthema schlechthin. Im neuesten Antrag fordern mehrere Fraktionen aus dem Gemeinderat, dass die Verwaltung über den aktuellen Sachstand aufklärt. Sie fühlen sich schlecht informiert.

Hohenheim - Den Fraktionen im Gemeinderat reicht es offenbar. So jedenfalls liest sich ein neuerlicher Antrag von SPD, CDU, Grünen und Freien Wählern zur Landwirtschaftlichen Schule. Die Stadträte fühlen sich von der Verwaltung schlecht informiert und fordern deshalb in einem Antrag Aufklärung über die Pläne für die nähere Zukunft.

Anträge über Anträge

Dass es sich nicht um den ersten Antrag zu diesem Thema handelt, verrät schon die Betreffzeile des Papiers: „Immer wieder: Fragen zum Interim für die Landwirtschaftliche Schule Hohenheim“, ist da zu lesen. Die Art und Weise, wie die Stadtverwaltung mit dem Raumproblem der Schule umgeht, verärgert die Fraktionen im Gemeinderat zusehends.

Im vergangenen Jahr musste die Landwirtschaftliche Schule aus Räumen an der Körschtalschule ausziehen; die recht neue Gemeinschaftsschule litt selbst unter massiver Platznot, weshalb der Gemeinderat letztlich entschied, die Landwirtschaftliche Schule auszuquartieren. Von „Umquartieren“ konnte keine Rede sein, fehlte es doch an Möglichkeiten, die Landwirtschaftsschule irgendwo anders unterzubringen. Mit dem Vorschlag der Verwaltung, die Schule in der Innenstadt unterzubringen, waren die Stadträte nicht einverstanden. Die Schule hatte ihnen offenbar glaubhaft gemacht, dass ein Standort im Talkessel – selbst auf Zeit – für sie vernichtende Folgen mit sich brächte.

Schule jongliert mit verbliebenen Räumen

Zu weit seien die Wege zwischen den Versuchsfeldern in Hohenheim, zu groß der Aufwand für Lehrende und Schüler. Zudem ist ein Teil der Schule nach wie vor in Räumen im Stadtbezirk Plieningen untergebracht – zum Beispiel im Bezirksrathaus. Weshalb ein paar Vertreter des Gemeinderats eigenmächtig aktiv wurden und ein Interimsquartier an der Industriestraße in Vaihingen auftaten. Doch diese Lösung zerschlug sich kurz vor knapp. Die besagten Räume entsprachen nicht den baulichen Vorgaben und müssen zunächst ertüchtigt werden. Die Landwirtschaftliche Schule jonglierte daraufhin mit den in Plieningen verbliebenen Räumen.

„Seit wenigen Tagen ist nun bekannt, dass das Genehmigungsverfahren für die Außentreppe am Interim noch circa drei Monate dauern soll“, schreiben die Fraktionen in ihrem Antrag. „Ein Einzug in das Interim soll frühestens im Februar kommenden Jahres möglich sein.“ Es sei ihnen nun zu Ohren gekommen, dass die Stadt die Landwirtschaftliche Schule einstweilen doch in die Innenstadt verlegen wolle – gegen ihren ausdrücklichen Willen. „All das trotz vieler vorausgegangener Diskussionen offenbar kein Grund, den Gemeinderat von Verwaltungsseite direkt darüber zu informieren“, schreiben die Räte. Von der Stadt fordern die Fraktionen deshalb „einen Sachstandsbericht darüber im Verwaltungsausschuss am 6. Juli. Gerne auch zusätzlich im tags zuvor stattfindenden Schulbeirat“.