Binnen 30 Jahren ist die Zahl von Vogelbrutpaaren am Bodensee um ein Viertel gesunken. Der Haussperling ist besonders stark zurückgegangen. Foto: dpa

Wenn Insekten massenhaft der Giftspritze zum Opfer fallen, bleibt das nicht ohne Folgen, kommentiert Klaus Zintz.

Stuttgart - Vogelexperten am Bodensee haben jetzt Alarm geschlagen: Die Zahl der Brutpaare hat sich dort in den vergangenen 30 Jahren dramatisch verringert. Biologen, die regelmäßig rund um den See Tiere und Pflanzen untersuchen, überrascht das nicht. Schmetterlinge etwa haben es in der von Obstbaumplantagen und anderen landwirtschaftlichen Intensivkulturen geprägten Landschaft schwer. Ihre Raupen sind bei der Produktion lupenreiner Äpfel unerwünscht – mit Pflanzenschutzmitteln lässt sich die unliebsame Konkurrenz am einfachsten in Schach halten. Und wenn die landwirtschaftliche Nutzfläche bis unmittelbar an ein Naturschutzgebiet reicht, bleiben die Giftduschen auch dort nicht ohne Folgen – der Wind kennt eben keine Grenzen.