Die SPD-Kandidaten zur Landtagswahl im Kreis Esslingen haben sich und ihre Themen vorgestellt. Foto: /Wolfgang Kumm/dpa

Zur Landtagswahl 2021 schickt die SPD im Kreis Esslingen Regina Birner, Nicolas Fink und Andreas Kenner ins Rennen. Sie wollen mit kommunalpolitischem Wissen, Bürgernähe und sozialen Themen punkten.

Kreis Esslingen - Die Sozialdemokraten im Südwesten haben bittere zehn Jahre hinter sich. Doch die mageren 12,7 Prozent der Stimmen, die ihre Partei in ganz Baden-Württemberg bei der Landtagswahl 2016 eingefahren hat, konnten die Genossen in zwei von drei Wahlkreisen im Kreis Esslingen übertreffen – und ihre Kandidaten ins Parlament entsenden. Die Landtagsabgeordneten Nicolas Fink in Esslingen und Andreas Kenner in Kirchheim sowie Regina Birner in Nürtingen wollen auch dieses Jahr möglichst viele Wählerinnen und Wähler überzeugen – und zwar auch von sich als Person. „Es ist eine Persönlichkeitswahl“, betonen sie bei der Video-Pressekonferenz der SPD zur Vorstellung ihrer Kandidaten. Denn im Gegensatz zur Bundestagswahl wird es bei der Abstimmung in Baden-Württemberg am 14. März keine Zweitstimmen und Landeslisten geben. Vielmehr zählt jede Stimme für den lokalen Kandidaten.

Alle drei eint, dass sie Mitglieder in den Gemeinderäten ihres Wohnortes sind. „Unglaublich wichtig ist die kommunale Kompetenz“, findet Nicolas Fink. Der 44-Jährige agiert als Stadt- und Kreisrat sowie Landtagsmitglied eigener Aussage nach „auf allen Ebenen, die die Menschen betreffen“. Mit persönlichen und digitalen Sprechstunden und seiner Ape-Tour, die corona-bedingt zur Kummerkasten-Tour wurde, sucht er den Kontakt in seinem Wahlkreis. „Ich möchte den Alltag der Menschen verbessern.“

Wichtig ist dem früheren Bürgermeisters Aichwalds, „dass persönlicher Erfolg nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein sollte“. Fink und seine Mitstreiter wollen sich unter anderem für kostenfreie Bildung ab der Kita und bessere digitale Ausstattung der Schulen mit Infrastruktur, Hardware und Knowhow einsetzen.

Regina Birner ist noch keine Landtagsabgeordnete, doch das soll sich bei ihrer Kandidatur dieses Jahr ändern. Die Professorin für Agrarökonomie an der Uni Hohenheim und Gemeinderätin in Beuren will fachliche Expertise und neue Ideen in den Landtag einbringen. Ihr übergeordnetes Ziel: „eine Welt, in der alle Menschen gut leben können, jetzt und in Zukunft“. Dazu muss der 55-Jährigen zufolge das Wirtschaftssystem nachhaltig und sozial umgebaut werden. So soll Arbeit gesichert und das Klima geschützt werden. „Die Stärke der SPD ist, das sozialverträglich zu gestalten“, sagt Birner in Abgrenzung zu den Grünen. Sie verspricht den Wählerinnen und Wählern, präsent zu sein – mehr als ihr Konkurrent im Wahlkreis Nürtingen, Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Seine Nähe zu den Menschen in seinem Wahlkreis Kirchheim betont auch Andreas Kenner – und zwar nicht nur in der großen Kreisstadt, sondern auch in 22 weiteren Kommunen von Altbach, über Lichtenwald und Plochingen bis nach Erkenbrechtsweiler. „Die Leute wissen: Wenn man zum Kenner kommt, dann hilft der einem“, sagt der 64-Jährige. Ein besonderes Anliegen ist dem früheren Altenpfleger, die Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen zu verbessern. Um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken, hält Kenner es für wichtig, die positiven Seiten des Berufs herauszustellen, wie gestiegene Gehälter und gute Karrieremöglichkeiten auch beim späten Einstieg.

Den Wahlkampf haben die zwei Kandidaten und die eine Kandidatin vor allem ins Digitale verlegt, aber sie setzen auch auf klassische Mittel wie Plakate, Flyer und Präsenz auf dem Wochenmarkt unter Einhaltung der Corona-Regeln. Der Spitzenkandidat der SPD im Land Andreas Stoch besucht am 17. Fink, am 26. Februar Kenner und Birner, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen.