In Baden-Württemberg hat sich ein Bündnis für eine gerechte Kulturarbeit gegründet: Strukturen und Bedingungen des Kulturbetriebs sollen sich „radikal verändern“.
Stuttgart - Kulturschaffende aus dem ganzen Land engagieren sich in einem Bündnis für gerechte Kulturarbeit. „Was uns bewegt“, heißt es in einem Positionspapier, „sind die Sorge um die Zukunft der Künste sowie die Überzeugung, dass diese nur dann unabhängig bleiben, wenn sich die Strukturen und Bedingungen des Kunst- und Kulturbetriebs sowie für Kunst- und Kulturarbeiter*innen radikal verändern.“
Olschowski: Mindestlohn muss gelten
Petra Olschowski (Grüne), Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, und CDU-Kultusministerin Susanne Eisenmann begrüßen die Initiative ungeachtet zum Teil harter Vorwürfe an das Land. „Mindestlohn muss selbstverständlich auch im Kulturbereich gelten“, sagt Olschowski, „tarifvertragliche Bezahlung soll der Standard sein; gleiches gilt für angemessene Vergütung freiberuflicher Leistungen, und zwar auch in Sparten, die bisher keine Honorare vorsehen – wie etwa Ausstellungen.“
Eisenmann: Kultureller Aufbruch nötig
Susanne Eisenmann, CDU-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl am 14. März, betont: „Wir müssen genau hinhören, die Belange auch benachteiligter Kulturschaffenden in den Blick nehmen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir brauchen nach der Krise einen kulturellen Aufbruch.“
Bündnis will Ende prekärer Arbeitsstrukturen
Die Bündnis-Mitinitiatorinnen Iris Dressler, Direktorin des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart, und die Künstlerin Anna Schiefer unterstreichen: „Wir brauchen mit und über den Bereich der Kultur hinaus Debatten, die vom bedingungslosen Grundeinkommen bis zur Abschaffung prekärer, diskriminierender Arbeitsstrukturen im öffentlichen Sektor reichen.“