Angela Merkel (li.), Guido Wolf und Julia Klöckner lächeln gezwungen Foto: dpa

Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt können die Gewichte in der CDU und in der Folge in den Unionsparteien insgesamt nachhaltig verändern

Wie viel Abweichung vom Kurs der Parteivorsitzenden verträgt ein Wahlkampf? Julia Klöckner und Guido Wolf, CDU-Spitzenkandidaten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, haben sich entschlossen, für die entscheidenden Wochen bis zum Wahltag, 13. März, in der Flüchtlingspolitik die nationale Karte zu ziehen: Tageskontingente für Flüchtlinge nach österreichischem Vorbild bald auch in Deutschland.

Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt können die Gewichte in der CDU und in der Folge in den Unionsparteien insgesamt nachhaltig verändern. Verliert die CDU in Rheinland-Pfalz den großen Vorsprung vor der SPD und schaffen es die Grünen in Baden-Württemberg auf Platz eins, dann wird in der CDU eine Führungsdebatte losbrechen. Und es bedarf keiner großen Prophezeiung, dass die CSU zuverlässig ihre Beiträge liefern wird, um Merkel anzuzählen. Klöckner und Wolf haben sich zur bedingten Offensive durchgerungen. Ihr Vorschlag, tagesaktuelle Obergrenzen für Flüchtlinge auch in Deutschland einzuführen, wird nur einem Teil der Wähler gefallen. Das ist nicht ohne Risiko. Doch Mut und Wankelmut liegen oft nah beieinander.

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