In Schönau im Schwarzwald lag die Wahlbeteiligung bei gut 103 Prozent. (Symbolfoto) Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

In Schönau im Schwarzwald stieg die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl auf 103 Prozent. Laut dem Schönauer Hauptamtsleiter Dietmar Krumm war das nicht auf Fehler zurückzuführen, sondern lag an einer Besonderheit bei der Auszählung.

Schönau - Landesweit sank die Wahlbeteiligung - doch in Schönau im Schwarzwald stieg sie zwischenzeitlich auf unmögliche 103 Prozent. Das lag nicht etwa an Betrug oder Fehlern, sondern an einer Besonderheit bei der Auszählung, wie der Schönauer Hauptamtsleiter Dietmar Krumm am Dienstag sagte. Zuvor hatte die „Südwestpresse“ (Dienstag) berichtet.

Schönau ist ein Gemeindeverwaltungsverband, zu dem neben dem Städtchen Schönau selbst auch acht Verbandsgemeinden gehören - zum Teil sehr klein mit nur einigen Dutzend Einwohnern. In Vor-Corona-Zeiten fielen hier nach Angaben von Krumm nur sehr wenige Briefwahlstimmen an - zu wenige, um sie vor Ort auszuzählen, ohne das Wahlgeheimnis zu gefährden. Daher wurden die Briefwahlstimmen der acht Gemeinden in Schönau ausgezählt - und gesammelt auch Schönau zugerechnet. Genauso verfuhr man auch dieses Jahr.

Doch wegen Corona stimmten in den kleinen Gemeinden plötzlich viel mehr Menschen per Brief ab, wie Krumm erklärt. Ergebnis: Für Schönau wurden 1669 Stimmen erfasst bei nur 1611 Wahlberechtigten, die tatsächlich auch dort wohnen. Es entstand das Kuriosum einer Wahlbeteiligung von gut 103 Prozent. Er habe im Vorfeld schon davor gewarnt, dass das Schwierigkeiten machen könne, sagte Krumm. Möglicherweise müsse für die Bundestagswahl im Herbst dann doch für jede einzelne Gemeinde ein eigener Briefwahlvorstand gewählt werden. Die Ungenauigkeiten bei der Berechnung der Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl würden im amtlichen Endergebnis noch korrigiert. Auf das Ergebnis der einzelnen Parteien hätten die rechnerischen Besonderheiten keinen Einfluss.