Strahlender Sieger im Wahlkreis Vaihingen: Markus Rösler (Grüne) Foto: /privat

Aus dem prognostizierten Zweikampf ist nichts geworden: Markus Rösler von den Grünen hat sein Direktmandat im Wahlkreis Vaihingen/Enz souverän gegen Konrad Epple (CDU) verteidigt. Der FDP-Kandidat muss zittern.

Vaihingen/Enz - Nach 2016 hat Markus Rösler zum zweiten Mal das Direktmandat für die Grünen im Wahlkreis 13 (Vaihingen) geholt. Er kam auf 34,9 Prozent. „Das ist ein riesiges Ergebnis, zehn Prozent vor der CDU zu liegen“, kommentiert der 59-Jährige. Eine Aussage zur künftigen Regierungskoalition will er nicht machen. Das würden die Sondierungsgespräche zeigen. Der Landschaftsökologe erzielte 1,8 Prozent mehr als im Jahr 2016. Der 57 Jahre alte CDU-Mann Konrad Epple kam auf 24,8 Prozent, er verlor 2,2 Prozent. Wie Rösler schnitt er besser ab als seine Partei im Land.

„Das ist eine kleine Bestätigung für die vergangenen fünf Jahre, aber berauschend ist es nicht“, sagt der Christdemokrat über das Ergebnis. Beide Kandidaten hatten bei der Wahl vor fünf Jahren nur gut sechs Prozentpunkte getrennt.

Schafft Roland Zitzmann den Sprung von der Kommunal- in die Landespolitik?

Der Freidemokrat Roland Zitzmann, Jahrgang 1964, konnte sein Ergebnis von 2016 verbessern. Nach zuletzt neun Prozent holte er 11,1 Prozent. Er zeigte sich „zufrieden“, hatte er doch seine eigene Erwartung übertroffen. Er hatte mit zehn Prozent gerechnet. Allerdings blieb bis Redaktionsschluss unklar, ob es für ihn für einen Sitz im Parlament reichen würde. Es wäre das erste Mal für ihn. Epple und Rösler sitzen seit 2011 im Landtag.

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Markus Rösler knüpft damit an das historische Ergebnis von 2016 an. Vor fünf Jahren hatte er den Christdemokraten das Direktmandat in einem Wahlkreis abgenommen, das über Jahre hinweg schwarz dominiert war: erst von der einstigen baden-württembergischen Sozialministerin Annemarie Griesinger, später von Ex-Ministerpräsident Günther Oettinger. Sie holten jeweils unangefochten das Direktmandat. So groß die Freude bei Rösler, so zurückhaltend reagiert der Christdemokrat auch auf das Ergebnis seiner Partei auf Landesebene. Was das für die Regierungskoalition bedeutet, will der 57-jährige Schlossermeister aus Ditzingen am Wahlabend nicht bewerten. Epple: „Wir müssen das Interesse des Landes voranstellen.“ Alles weitere müsse in den kommenden Tagen ausgehandelt werden. Gleichwohl habe man in den vergangenen fünf Jahren „einiges vorangebracht“ und „gut zusammengearbeitet“. Dies alles jetzt in einer ersten Reaktion „über Bord zu werfen“, halte er nicht für richtig.

AfD verliert deutlich, SPD hat sich mehr erhofft

Auch Zitzmann ist zurückhaltend. Er sieht „die meisten Schnittstellen bei der CDU“. Es gebe in dieser Situation keinen Automatismus. „Wir wollen regieren, aber nicht um jeden Preis.“

Der 32-jährige SPD-Kandidat Torsten Liebig, macht keinen Hehl daraus, dass er mit 9,2 Prozent „nicht das Ergebnis geholt habe, das wir uns gewünscht haben“. Auch wenn die Realitäten der Umfragen der vergangenen Wochen anzuerkennen waren, sterbe die Hoffnung doch zuletzt.

Für die AfD holte der 55-jährige Friedemann Meyer 8,6 Prozent – nach 14,1 Prozent im Jahr 2016. Er blieb unter dem Landesschnitt. Die anderen Parteien spielen eine untergeordnete Rolle: Stephan Ludwig (Linke) holte 2,7 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 69,2 Prozent, nach 75,9 Prozent im Jahr 2016. Der Anteil der Briefwähler war nach ersten Einschätzungen deutlich höher als 2016. Damals lag er bei gut 22 Prozent.