Fabian Gramling als Kind und heute Foto: privat, factum/Bach

Als Jugendlicher hat sich Fabian Gramling in Besigheim erfolgreich für einen öffentlichen Basketballkorb eingesetzt. Nun strebt der 28-Jährige für die CDU in den Landtag – als Nachfolger von Manfred Hollenbach

Bietigheim-Bissingen - Am Anfang war ein Basketballkorb. Genauer gesagt: ein fehlender Basketballkorb. Fabian Gramling und seine Freunde wollten, dass die Stadt Besigheim einen solchen in ihrem Wohngebiet aufstellt. Also schrieb der junge Gramling einen Brief ans Rathaus. Zwei Drittel der Kosten wollten die Jugendlichen selber aufbringen, den Rest sollte die Stadt zahlen. Und so kam es. Für ihn sei das der erste Schritt in die Politik gewesen, sagt Gramling heute, rund 14 Jahre später.

Der 28-jährige Besigheimer ist einer der jüngsten Kandidaten der CDU bei dieser Landtagswahl, und schon seine Nominierung im vergangenen Sommer erregte einiges an Aufsehen. Denn als klar war, dass der bisherige Abgeordnete im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen, Manfred Hollenbach, altersbedingt nicht mehr antreten würde, warfen durchaus prominente Gegenkandidaten ihren Hut in den Ring. Allen voran der Erste Landesbeamte und Stellvertreter von Landrat Rainer Haas, Utz Remlinger. Doch Fabian Gramling setzte sich bei der Abstimmung im vergangenen Juni überraschend deutlich schon im ersten Wahlgang durch – wohl auch wegen der vielen Mitglieder der Jungen Union, die in die Gemeindehalle nach Murr gekommen waren.

Der 28-Jährige ist einer der jüngsten CDU-Kandidaten

Seit der Nominierung durch die CDU-Mitglieder blieb sein Weg nicht ohne Hindernisse: Vor wenigen Wochen mahnte die Steuerprüferkammer aus Berlin den Kandidaten öffentlichkeitswirksam ab. Er habe im Internet eine irreführende Berufsbezeichnung gewählt, so der Vorwurf. Laien könnten den Eindruck gewinnen, Gramling arbeite als Wirtschaftsprüfer – was nicht der Fall sei. Gramling konnte zwar glaubhaft machen, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen und die Kammer so schließlich dazu bewegen, die Abmahnung zurückzuziehen. Doch zum ersten Mal dürfte der 28-Jährige gemerkt haben, dass im politischen Wettbewerb mit harten Bandagen gekämpft wird.

Thematisch will sich der Besigheimer vor allem in der Wirtschaftspolitik engagieren, aber auch die innere Sicherheit ist für ihn ein Schwerpunkt. Der Breitband-Ausbau, gerade in den kleineren Kommunen des Wahlkreises, etwa im Bottwartal, ist ihm ein Anliegen, vor allem im Hinblick auf seine Generation. Seine grundsätzliche Haltung beschreibt der Betriebswirt als „wirtschaftsliberal“, die Rolle von Unternehmern will er stützen. „Wir müssen Anreize setzen, dass die Selbstständigkeit wieder an Attraktivität gewinnt.“

Gramling will sich für den Breitband-Ausbau einsetzen

Hätte er sich nicht dafür entschieden, in den Wahlkampf zu ziehen, hätte Fabian Gramling wohl die fehlenden Klausuren zum Wirtschaftsprüfer nachgeholt. Für ihn sei die Kandidatur daher „auch eine Lebensentscheidung“. Dabei verlief der bisherige Lebensweg des 28-Jährigen keineswegs immer linear: Nach der Mittleren Reife machte er seine Ausbildung bei der Kreissparkasse Ludwigsburg. Erst später holte er auf dem Wirtschaftsgymnasium das Abitur nach, studierte an der Dualen Hochschule in Stuttgart und parallel zum Berufsleben an der Hochschule Pforzheim.

Er besitze ein gutes Durchhaltevermögen, sagt Gramling, „und ich kann auch nachts effektiv arbeiten“. In den vergangenen Monaten hat er dennoch nach und nach seine Mandanten bei Price-Waterhouse-Coopers abgegeben. Momentan zählt nur der Wahlkampf.

Der Kandidaten-Steckbrief

Vorname
Fabian Name
Gramling Geburtsdatum
 5. April 1987 Familienstand
ledig Beruf
Prüfungsleiter in der Wirtschaftsprüfung Ehrenämter
Landesvorsitzender des Rings politischer Jugend Baden-Württemberg, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg, CDU Kreisvorstandsmitglied, stellvertretender Vorsitzender der CDU Besigheim, Mitglied im Urlaubskinder e.V.

Eine Überschrift über mich sollte lauten:
„Gramling überzeugend gewählt“

Das größte Ärgernis im Kreis:
Sind für mich die Zustände in den Morgen- und Abendstunden auf den Straßen

Der noch aktive Lieblingspolitiker einer anderen Partei?
Ist für mich Christian Lindner (FDP)

Als Hauptdarsteller wäre ich am besten geeignet für den Film:
„Sherlock Holmes“

Wenn ich ein Jahr lang mit einer Person aus dem Kreis tauschen könnte, dann wäre das . . .
VfB-Trainer Jürgen Kramny (der in Ludwigsburg geboren wurden, Anmerkung der Redaktion)