Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Archivbild). Foto: Leif Piechowski/Leif-Hendrik Piechowski

„Liebe Landesregierung, 8000 Arbeitsplätze werden vernichtet!“ Diesen Satz hat die Automatenwirtschaft aus Protest vergangene Woche mit einem Projektor an den Landtag geworfen. Die Aktion hat nun ein Nachspiel.

Stuttgart - „Liebe Landesregierung, 8000 Arbeitsplätze werden vernichtet!“ Diesen Satz hat die Automatenwirtschaft aus Protest vergangene Woche mit einem Projektor von mehreren Seiten an den Landtag geworfen. Die Werbeaktion hat nun ein Nachspiel: Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hat Verbandsvertretern einen wütenden Brief geschrieben und eine Entschuldigung gefordert.

„Durch diese ungehörige Aktion haben Sie den Landtag für Ihre wirtschaftlichen Interessen missbraucht“, betonte Aras in dem Schreiben, dass der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Landtagsgebäude sei keine Plattform, auf der Lobbyisten ihre Forderungen kundtun könnten. Die Projektion verstoße gegen die Hausordnung des Landtags. „Ihre Werbekampagne ist zugleich ein massiver Angriff auf die Würde dieses hohen Hauses, den ich nicht zu dulden bereit bin.“ Aras forderte vom Verbandsvorsitzenden Michael Mühleck eine klare Aussage, dass der Verband derartige Aktionen künftig unterlassen werde.

Branche wollte vor dem Verlust von Arbeitsplätzen warnen

Die Branche wollte damit vor dem Verlust Tausender Arbeitsplätze in den Spielhallen im Land warnen. Hintergrund der Aktion ist die ab 1. Juli geltende Regelung, wonach ein Mindestabstand von 500 Metern zwischen den Spielhallen untereinander sowie zu Kinder- und Jugendeinrichtungen greift.