Die AfD wirft der Kultusministerin eine „verlorene Schülergeneration“ vor Foto: dpa/Marijan Murat

Mit freiwilligen Sommerkursen will CDU-Kultusministerin Susanne Eisenmann Bildungslücken, die durch Corona entstanden sind, bei den Schülern schließen. Der Opposition im baden-württembergischen Landtag ist das nicht genug.

Stuttgart - Rund 13 Millionen Euro will die grün-schwarze Landesregierung in ein freiwilliges Sommerferienprogramm zum Nachlernen versäumten Stoffs für die Schüler im Land investieren. Das hat Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) bei der Landtagsdebatte über die Corona-Auswirkungen auf die Schulen angekündigt.

Diese „Lernbrücken“ sollen sich auf ein zweiwöchiges Angebot (ohne Samstagsunterricht) erstrecken und für die Schüler freiwillig sein. „Wir sind zuversichtlich, dass viele daran Interesse haben“, betonte die Ministerin. Nach den Vorstellungen von Eisenmann sollen die Sommerkurse von Referendaren bestritten werden – ebenfalls auf freiwilliger Basis. Die CDU-Politikerin kündigte allerdings an, dass diejenigen Referendare, die das Brückenprogramm in den Ferien mittragen, im Gegenzug für dieses Engagement einen Arbeitsvertrag erhalten sollen, der vor dem regulären Schuljahresbeginn beginnt.

AfD spricht von verlorener Schülergeneration

Die AfD, die die Debatte beantragt hatte, stufte die Maßnahmen zum Schutz gegen das „chinesische Wuhan-Virus“ an den Schulen als weit überzogen ein und stellte die Aussprache unter den Titel: „Die verlorene Schülergeneration muss gerettet werden“, was von Vertretern aller übrigen Landtagsfraktionen einhellig zurückgewiesen wurde. Für die SPD-Fraktion forderte der Bildungspolitiker Stefan Fulst-Blei konkrete Vorschläge von der Landesregierung, wie sichergestellt werden könne, dass die entstandenen Bildungsdefizite aufgeholt werden könne. Das Sommerferienprogramm reiche dazu nicht aus. Tatsächlich sei es notwendig, ein verstärktes Nachhilfeprogramm für das gesamte nächste Schuljahr anzubieten.

FDP propagiert Fortbildungspflicht für Lehrer

Für die liberale Landtagsfraktion forderte Timm Kern eine Offensive zur Gewinnung zusätzlicher Lehrer. Außerdem machte er sich dafür stark, eine Fortbildungspflicht für Lehrer vor allem im Blick auf das digitale Unterrichten zu schaffen. Das wollte Kern vordringlich so verstanden wissen, dass es zuallererst das Land verpflichten würde, ein entsprechendes Fortbildungsangebot zu schaffen.