Wilfried Klenk soll es für Innenminister Thomas Strobl noch mal richten. Foto: dpa/Daniel Naupold

Zwei CDU-Politiker aus dem Rems-Murr-Kreis sind bei der Besetzung der baden-württembergischen Ministerien für den Posten des Staatssekretärs vorgesehen. Eine Personalie ist eine echte Überraschung.

Stuttgart/Oppenweiler - Die Koalitionsverhandlungen der grün-schwarzen Regierung sind abgeschlossen, die wichtigsten Posten nominiert. Zwei CDU-Männer aus dem Rems-Murr-Kreis stehen als Staatssekretäre auf der Liste. Zumindest eine der Personalien ist – nicht nur für Außenstehende – ziemlich überraschend.

Und das einmal mehr: Denn schon im vergangenen Jahr hatte Wilfried Klenk die allgemeinen Erwartungen nicht erfüllt. Damals, weil der langjährige und als Kandidat eigentlich im Wahlkreis Backnang gesetzte Abgeordnete bekannt gab, seine Berufspolitiker-Karriere beenden zu wollen. Nach 20 Jahren dürfe man auch mal ans Aufhören denken, hatte der heute 62-Jährige aus Oppenweiler gesagt und war nicht mehr zur Wahl in das Landesparlament angetreten. Keine anderthalb Jahre später überrascht der amtierende und designierte Innenminister Thomas Strobl nun mit der Bekanntgabe, dass sein bisheriger Staatssekretär auch der neue werden soll.

Rückzug lediglich als Abgeordneter

Er habe sich nach 20 Jahren als Abgeordneter lediglich entschlossen, nicht mehr für das Mandat zu kandidieren, sagt dazu Wilfried Klenk. Über ein Amt in der Regierung vor der Wahl zu spekulieren, wäre hingegen nicht angemessen gewesen. Als der Minister ihn nun gefragt habe, ob er noch „eine gewisse Zeit“ als Staatssekretär arbeiten wolle, habe er gerne zugesagt.

Auf Klenks Posten hatte dem Vernehmen nach ein Parteifreund aus dem Rems-Murr-Kreis spekuliert: Siegfried Lorek (43), Polizeioberrat a.D. aus Winnenden, schien für den Posten prädestiniert, zumal er vor seiner Politiklaufbahn bereits mehrere Jahre als Referent im Innenministerium tätig war. Lorek darf sich stattdessen mit dem gleichen Posten im Justizministerium trösten. Dort soll er der künftigen Ministerin Marion Gentges dienen.

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Auch er sei von der Personalie Klenk überrascht worden, räumt Siegfried Lorek ein, freue sich aber, dass der „hochgeschätzte Kollege“ dem Ministerium erhalten bleibe. Für die Entscheidung habe sicher eine Rolle gespielt, dass er einige wichtige Dinge weiterbearbeiten könne, die in nächster Zeit anstünden, etwa der Vorsitz in der Innenministerkonferenz. Zu sich selbst will Lorek nicht so viel sagen, schließlich seien die Jobs noch nicht offiziell vergeben. „Es freut mich aber natürlich, dass ich auf der Liste stehe.“

Parlamentsarbeit auf Regierungs- und Oppositionsbank

Die übrigen Rems-Murr-Abgeordneten, deren Parteien an der Koalition beteiligt sind, werden sich auf ihre Parlamentsarbeit konzentrieren dürfen. Das gilt für die „Neulinge“ Christian Gehring (CDU), Swantje Sperling und Ralf Nentwich ebenso wie für die etablierte Petra Häffner (alle Grüne). Julia Goll, Jochen Haußmann (beide FDP), Daniel Lindenschmid (AfD) und Gernot Gruber (SPD) müssen sich ohnehin mit der Oppositionsbank begnügen. Letzterer ist als einer von drei SPD-Abgeordneten für einen 23-köpfigen Ausschuss nominiert, der bereits jetzt seine Arbeit aufnimmt, damit bis zur endgültigen Konstituierung des 17. Landtags Mitte Mai kein Vakuum entsteht.