In diesem Jahr sind neun neue Projekte des Landschaftsparks Region Stuttgart ihrer Bestimmung übergeben worden – doch die Kommunen sind belastet. Es gibt zwar viele Ideen, aber kaum Personal, um sie auch umzusetzen.
Das Ziel des Landschaftsparks Region Stuttgart ist es, die Natur in der stark besiedelten Region Stuttgart nicht nur zu schützen, sondern sie aufzuwerten und zu gestalten. Seit 2005 bemüht sich der Verband Region Stuttgart (VRS) darum, zusammen mit den Städten und Kommunen, öffentlich zugängliche Grün- und Freiflächen auch entlang von Flüssen zu schaffen, die nicht nur den Menschen Erholung, Bewegungsmöglichkeiten und Naturerlebnisse bieten, sondern die auch die Biodiversität in der stark besiedelten Region Stuttgart erhöht.
Neuer Spielplatz am Enztalradweg
Mehr als 200 Einzelprojekte sind seit der Gründung des Landschaftsparks verwirklicht worden. Im Jahr 2022 sind neun weitere hinzugekommen. Dazu zählen die naturnahe Umgestaltung des Neckarufers in Ludwigsburg samt der Renaturierung der dortigen Erbsenquelle, die Aufwertung des Enztalradwegs mit einem Spiel und Rastplatz in Oberriexingen und der Skulpturenradweg Artloop zwischen Eberdingen, Hemmingen und Schwieberdingen (alle Kreis Ludwigsburg). An dem interkommunalen Radrundweg mit zeitgenössischen Landart-Installationen hat sich der VRS mit 60 000 Euro beteiligt.
Deutlich mehr Geld, 115 000 Euro, hat der Verband für den Spiel- und Rastplatz an der naturnah umgestalteten Fils bei Wiesensteig (Kreis Göppingen) zur Verfügung gestellt. Großbottwar wiederum lockt nun mit einem digitalen Natur-, Kultur- und Weinerlebnispfad. Sersheim kann sich über eine neue Punptrack-Anlage für Kinder- und Jugendliche freuen. Ebenfalls fertiggestellt wurden der Steillagenrundweg in Gemmrigheim, die Sanierung der Alten Seilerei in Holzgerlingen und die einheitliche Möblierung des Freizeitwegenetzes im Kreis Göppingen.
Krieg und Pandemie hinterlassen ihre Spuren
Allerdings: es wird in Zukunft nicht leicht sein, die Erfolgsgeschichte des Landschaftsparks fortzusetzen. Darauf hat Christine Baumgärtner hingewiesen, die beim VRS das Projekt betreut. Die Belastungen durch Pandemie und den Kriegsfolgen stellen die Gemeinden zunehmend vor Probleme. Es gebe zwar viele Ideen. Es fehle aber an Zeit, Geld und Personal, um zusätzliche Aufgaben bewältigen zu können. Für das kommende Jahr jedenfalls seien deutlich weniger Förderanträge gestellt worden als in den Vorjahren. Deshalb will Christine Baumgärtner nun verstärkt interkommunale Projekte anstoßen, die eng mit kommunalen Pflichtaufgaben zu tun haben. Ziel müsse es bleiben, kontinuierlich an der Verbesserung der Lebensqualität in der Region zu arbeiten.