Für das Immobilienkonzept des Kreises steht der Verbleib des Landratsamtes am Alten Postplatz außer Frage. Foto: Gottfried Stoppel

Nachdem sich auch die CDU festgelegt hat, wird sich das Rems-Murr-Landratsamt in Waiblingen wohl auf die Standorte am Alten Postplatz sowie auf dem Postareal an der Mayenner Straße konzentrieren.

Waiblingen - Der Rems-Murr-Kreis wird sich wohl keinen weiteren Bürostandort am Gelände der früheren Waiblinger Klinik schaffen. Die Entscheidung über die Immobilien-Konzeption des Landkreises für seine Waiblinger Standorte soll zwar erst Mitte Oktoberfallen. Nach einer Klausurtagung zum Wochenbeginn wird aber deutlich, wohin die Reise wohl gehen wird. In Anträgen für die am kommenden Montag anstehende Sitzung des Kreistags-Verwaltungsausschusses beantragt die CDU-Fraktion laut Schreiben des Fraktionsvorsitzenden Reinhold Sczuka, in jener Sitzung dem Kreistag zu empfehlen „die Variante 4 verbindlich umzusetzen“.

Der Standort am Alten Postplatz gilt als gesetzt

Jene Variante läuft unter dem Stichwort „Postareal-Lösung“, weil sie darauf setzt, die Waiblinger Standorte des Landratsamtes auf den bestehenden am Alten Postplatz und denjenigen an Mayenner und Rötestraße, also dem aktuellen Postareal samt Nachbarbereich, zu konzentrieren. Jene Areale befinden sich bereits im Besitz der Kreisbaugesellschaft. Verzichtet würde damit auf die bisherigen Planungen, das Sozialdezernat des Kreises in kreiseigenen Neubauten auf dem alten Waiblinger Krankenhausareal unterzubringen. Bereits nach der Vorstellung der verschiedenen Varianten für die Standort-Neuordnung im Juli hatten sich die Freien Wähler dafür stark gemacht, die Baupläne auf dem alten Klinikareal einzustampfen. Der Erhalt des Standortes am Alten Postplatz galt fraktionsübergreifend als gesetzt.

Der Neubau für das Sozialdezernat an der Winnender Straße ist Teil der Variante 3 für die Immobilienkonzeption. Zusätzlich zu diesem Neubaubauprojekt sieht diese Variante bei Gesamtkosten von 89 Millionen Euro eine Kernsanierung der Pagode, also des neueren Teils des Landratsamts am Alten Postplatz, des Altbaus sowie des Parkhauses vor. Die übrigen Varianten gelten als teuer oder unrealistisch.

Bei Variante vier liegen die Gesamtkosten im Vergleich zur Drei mit 88 Millionen Euro zwar nicht viel niedriger, könnten aber zeitlich weiter gestreckt werden. Zuerst soll der Pagodenbau am Alten Postplatz saniert und ein Parkhaus gebaut werden, 28 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, die Kernsanierung des alten Teils des Landratsamtes soll 17 Millionen Euro kosten. Erst nach 2023 würde hier der Neubau auf dem Postareal an der Mayenner Straße für rund 29 Millionen Euro folgen und noch weiter in der Zukunft ein weiterer Neubau an der Rötestraße für 14 Millionen.

Der Landrat favorisiert die stufenweise Umsetzung der Immobilien-Konzeption

Letztere Version hatte im Juli auch der Landrat Richard Sigel favorisiert. Nicht nur deswegen, weil die Stadt Waiblingen auf dem Klinik-areal den Wohnbau bevorzugen würde, sondern auch aus Gründen der finanziellen Machbarkeit: „Der Kreis könnte stufenweise die Umsetzung der Gesamt-Immobilien-Konzeption angehen und die Finanzierung entsprechend strukturieren.“

Einige zu lösende Aufgaben f sieht die CDU im Vorfeld der endgültigen Entscheidung über die Waiblinger Immobilienkonzeption laut ihren Anträgen noch für die Kreisverwaltung. Diese, so heißt es, möge einen Zeitplan für die Umsetzung der Vorhaben erstellen, „der die finanziellen Möglichkeiten des Landkreises berücksichtigt“. Außerdem erscheint den Christdemokraten der Zeitraum von 50 Jahren für die Abschreibung der neuen Bürogebäude als sehr lang – „alternativ sollte daher ein Abschreibungszeitraum von 30 Jahren mit untersucht werden“.