Mit der Aufstellung einer orangefarbenen Bank im Wartebereich der Zulassungsstelle setzt der Landkreis Ludwigsburg ein weiteres sichtbares Zeichen im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Diese Aktion markiert den Abschluss der erfolgreichen Jahreskampagne „Orange Bank – gegen Gewalt an Frauen“, die von der Stabsstelle Gleichstellung des Landratsamts initiiert und koordiniert wurde.
Im Laufe dieses Jahres wurden insgesamt 29 orangefarbene Bänke in verschiedenen Kommunen des Landkreises aufgestellt – sowohl dauerhaft als auch temporär –, um auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und zur gesellschaftlichen Enttabuisierung beizutragen. Jede Bank ist mit einer Plakette versehen, die Hilfsangebote aufzeigt, sowie einem QR-Code, der weitere Informationen bereitstellt.
Die Kampagne hatte am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2023 mit der Aufstellung der ersten Bank in der Stadt Ludwigsburg begonnen. Es folgten weitere Bänke und Aktionen in den Kommunen Freudental, Marbach, Erdmannhausen, Bietigheim-Bissingen, Walheim, Murr, Tamm, Sersheim, Ingersheim und zuletzt in Vaihingen an der Enz.
Beitritt zur Aktion „Gemeinsam gegen Sexismus“
Parallel zum Aufstellen der Orange Bank in der Zulassungsstelle beabsichtigt der Landkreis Ludwigsburg der bundesweiten Aktion „Gemeinsam gegen Sexismus“ beizutreten und die gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. Landrat Dietmar Allgaier betont: „Sexismus ist der Nährboden für sexualisierte Belästigung und Gewalt.“ Als Teil der Präventionsmaßnahmen wurde im Landratsamt Ludwigsburg kürzlich eine „Dienstvereinbarung zum Umgang mit sexualisierter Belästigung am Arbeitsplatz“ eingeführt. „Wir wollen, dass sich alle an ihren Arbeitsplätzen sicher fühlen und gleiche Möglichkeiten haben. Das Vorgehen gegen Sexismus ist nicht nur eine Frage des Anstands, sondern auch der wirtschaftlichen Vernunft, da ein gutes Miteinander Organisationen stärkt und zu besseren Ergebnissen führt“, so der Landrat.
Mit der Orange Bank und der geplanten Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung setzt der Landkreis Ludwigsburg ein klares Zeichen gegen Gewalt und für eine respektvolle, sichere Gesellschaft. „Gewaltbetroffene Frauen trifft keine Schuld. Niemals“, bekräftigt Landrat Allgaier die Botschaft des bundesweiten Hilfetelefons gegen Gewalt an Frauen: „Wer Gewalt – egal in welcher Form – ausübt, setzt sich ins Unrecht.“
Begleitende Aktionen und Informationsangebote
Die Präventions- und Aufklärungskampagne wurde durch zahlreiche begleitende Aktionen, darunter Informationsstände und Vorträge, ergänzt. Verschiedene Beratungsstellen präsentierten dabei ihre Angebote und luden zu Gesprächen ein. Behörden und Vereine wie die Agentur für Arbeit, das Jobcenter oder der Hockey-Club Ludwigsburg beteiligten sich an der Kampagne, indem sie zeitweise Bänke aufstellten und an Aktionstagen Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzten. Schulen und Jugendhäuser in Ludwigsburg, Marbach, Bietigheim-Bissingen, Walheim und Sersheim nahmen die Fertigung eigener Bänke zum Anlass, um mit Jugendlichen über das Themenfeld ins Gespräch zu kommen.
„Die Bänke im Landkreis sind ein Mosaikstein zur Beendigung der geschlechtsspezifischen Gewalt gegen Frauen und Mädchen“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Cynthia Schönau.
Zum Abschluss der Kampagne am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, stehen noch weitere Aktionen an: „Wir werden zusammen mit der Stadt Ludwigsburg aus Anlass des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen zwei Banner mit dem Logo und der Telefonnummer des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ aufhängen“, berichtet Schönau. Außerdem veranstaltet die Gleichstellungsstelle des Landratsamts in Zusammenarbeit mit den landkreiseigenen Beruflichen Schulen am Römerhügelweg am 25. November ein Theaterstück zum Thema für rund 150 Schülerinnen und Schüler. Aufgeführt wird das Stück „Die Frau, die gegen Türen rannte“ von „Die Komplizen* – Freies Schauspiel“ aus Bremen.
Unter www.landkreis-ludwigsburg.de/orangebank finden Interessierte umfassende Informationen zur Kampagne und dem Begleitprogramm.
Bei uns daheim
Die hier veröffentlichten Artikel wurden von Vereinen und Gemeinden, Schulen und Kindergärten, Kirchengemeinden und Initiativen verfasst. Die Artikel wurden von unserer Redaktion geprüft und freigegeben. Für die Richtigkeit aller Angaben übernehmen wir keine Gewähr.